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Mittwoch, 18. Februar 2004

blink 182 in d´dorf

Blink-Konzerte erlebt man inmitten von Papa-Roach-/ oder Slipknot-T-shirts, von Akne in unterschiedlicher Ausprägung und praktizierenden Anhängern des Jugendalkoholismus. Bevor das Konzert anfängt, noch während der nichtsagenden wir-klingen-wie-alle-und-machen-melodiösen-Funpunk-Vorband, fragt man sich, ob man für diesen Scheiß nicht eigentlich schon viel zu alt ist. Aber wenn dann gleich zu Beginn dumpweed in vierfacher Geschwindigkeit rausgehauen wird, wird das auf einmal ganz egal, weil man jetzt Spaß hat und die Nackenwirbel strapazieren kann. Egal auch die typischen Pubertäts-Sprüche, zu denen solche Bands wahrscheinlich vertraglich verpflichtet sind, und der irgendwie miese Sound in der Philipshalle. Die Jungs neben mir singen alles mit und schleudern glücklich ihre Zeigefinger nach vorne-oben und es ist ein bißchen wie im Fußballstadion. Die Sachen von der neuen CD laufen gut, daneben werden die Singles von enema of the state und der zweiten CD gespielt, alles, was entertainment bringt, ist da, außer adam´s song. Manchmal fragt man sich, wie das sein kann, daß die aktuelle CD so mehr weiterentwickelt klingt, als das bei blink augenscheinlich der Fall ist, aber vielleicht gehören blink 182 zu der band-species, deren Musik schneller erwachsen wird, als sie selbst (ein anderes Beispiel ist the cooper temple clause, deren CD „kick up the fire ...“ meine Lieblingsplatte des letzten Jahres war, weil sie so dicht ist, so ernsthaft und so gut, aber live sind sie fashion victims). Und die neue CD, die auch nur blink 182 heißt, ist tatsächlich schon eine Ecke entfernt von dem Kinder-Punk auf „enema“ (obwohl ich die CD ziemlich gerne gehört habe, vor allem beim autofahren), und das nicht nur, weil Robert Smith (!!!!) die vocals auf „All of this“ singt. Und wenn blink weiter Lieder wie „Stockholm Syndrome“ geben, können sie meinetwegen auch in der Pubertät bleiben.

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