Tocotronic: Pure Vernunft darf niemals siegen
So, die neue Tocotronic. Der Vorgänger hat eine ziemliche Zäsur zu den vorherigen Alben geschaffen, mit den kryptischen, sehr ästhetischen Texten, die ich erst ein Jahr später ansatzweise verstanden habe, woraufhin ich das Album plötzlich irgendwie geliebt habe. Die neue CD ist klanglich wieder eher gitarrig, weniger Synthie, die Texte sind dafür nicht ganz so elegant, wie noch auf der letzten CD. Einige sind echt gewöhnungsbedürftig kitschig, aber zumindest titelgemäß: pure Vernunft darf niemals siegen. oder logic will break your hard. Danke, The Stills. Außerdem steht auch plötzlich mehr Beziehungsthematik im Vordergrund, woran man echt merkt, das die Jungs älter geworden sind. Was positiv heraussticht, sind die Momente der Abgrenzung, die ich schon immer an Tocotronic gemocht habe, und zu denen jetzt noch eine gute Portion Eskapismus gekommen ist. Melodien- und arrangementmäßig allerdings ein Volltreffer, fast noch besser als der Vorgänger.
Die Frage, die sich stellt: geraten Tocotronic auf die gleiche Schiene wie Blumfeld mit dessen letzten Album? Ich hoffe jedenfalls nicht. Manchmal ist es produktiv schade, wenn die soziale Abneigung zugunsten eines sozialen Rumkuschelns nachlässt.
Die Frage, die sich stellt: geraten Tocotronic auf die gleiche Schiene wie Blumfeld mit dessen letzten Album? Ich hoffe jedenfalls nicht. Manchmal ist es produktiv schade, wenn die soziale Abneigung zugunsten eines sozialen Rumkuschelns nachlässt.
teildesganzen - 6. Feb, 20:09