Nachruf auf Nina Myers
Nina Myers ist tot. Ist sie wirklich tot? Schwer zu glauben, dass Jack Bauer sie tatsächlich endlich erschossen hat. Und irgendwie schade. Sicher, Nina Myers war eine Verräterin, eine Mörderin, sie war egoistisch, rücksichtslos, brutal. Aber darin war sie gut. Sie ist die Frau, die sich nicht von Gefühlen leiten lässt, die ihre Projekte durchzieht, die niemals die Nerven verliert, und niemals aufgibt. Sie und Jack sind sich so ähnlich, wie sonst niemand in der Serie, beiden ist jedes Mittel recht, um ihre Ziele zu erreichen – nur ihre Ziele unterscheiden sich. Sie sind geistige Zwillinge und kennen sich besser als jeder Andere, und sie sind gleichwertige Gegner, die sich gegenseitig mehr fürchten als jeder Andere.
Tatsächlich erreicht Bauer aber in jeder Staffel sein Ziel, während Nina konsequent gescheitert ist. Ihr Scheitern war graduell: am Ende der ersten Staffel konnte sie fliehen, am Ende der zweiten Staffel war sie noch am Leben, in dieser Staffel stirbt sie. Woran es liegt? Vielleicht an der Moral der Serie, nach der immer das Gute siegt, vielleicht ist da aber noch etwas anderes, was eher mit Myers selbst zu tun hat. Almeira sagt Nina in der gestrigen Folge, dass er sie nicht verstünde. Gut, vielleicht versteht er sie aus chauvinistischen Gründen nicht, eben weil er grundsätzlich nicht verstehen kann, wie eine Frau zur Verräterin und Massenmörderin werden kann – in Bezug auf die Salazars hätte Almeira sich diese Frage sicher nicht gestellt. Aber nichtsdestotrotz war immer ein Moment des Fatalismus um Nina, eine Art der Leere, als wenn sie selbst schon lange keine Begründung mehr für ihre Ziele und Taten gehabt hätte. Als wenn ihre persönliche Existenzberechtigung ab dem Ende der ersten Staffel nur noch in dem Anti-Part zu Jack Bauer bestanden hätte, nur noch darin, ein Instrument der Zerstörung zu sein, sinnlos, grundlos. Vielleicht ging es ihr nie um das Geld, um Macht, noch viel weniger um Liebe, vielleicht ging es ihr irgendwann nur noch darum, etwas beweisen zu können, Anerkennung zu erlangen, einen Status zu wahren. Und vielleicht war das am Ende nicht genug.
Tatsächlich erreicht Bauer aber in jeder Staffel sein Ziel, während Nina konsequent gescheitert ist. Ihr Scheitern war graduell: am Ende der ersten Staffel konnte sie fliehen, am Ende der zweiten Staffel war sie noch am Leben, in dieser Staffel stirbt sie. Woran es liegt? Vielleicht an der Moral der Serie, nach der immer das Gute siegt, vielleicht ist da aber noch etwas anderes, was eher mit Myers selbst zu tun hat. Almeira sagt Nina in der gestrigen Folge, dass er sie nicht verstünde. Gut, vielleicht versteht er sie aus chauvinistischen Gründen nicht, eben weil er grundsätzlich nicht verstehen kann, wie eine Frau zur Verräterin und Massenmörderin werden kann – in Bezug auf die Salazars hätte Almeira sich diese Frage sicher nicht gestellt. Aber nichtsdestotrotz war immer ein Moment des Fatalismus um Nina, eine Art der Leere, als wenn sie selbst schon lange keine Begründung mehr für ihre Ziele und Taten gehabt hätte. Als wenn ihre persönliche Existenzberechtigung ab dem Ende der ersten Staffel nur noch in dem Anti-Part zu Jack Bauer bestanden hätte, nur noch darin, ein Instrument der Zerstörung zu sein, sinnlos, grundlos. Vielleicht ging es ihr nie um das Geld, um Macht, noch viel weniger um Liebe, vielleicht ging es ihr irgendwann nur noch darum, etwas beweisen zu können, Anerkennung zu erlangen, einen Status zu wahren. Und vielleicht war das am Ende nicht genug.
teildesganzen - 31. Mär, 10:47