Bestimmung
Gestern hatte ich so etwas wie eine Eingebung, was meine Bestimmung angeht. Ich muss klarstellen, dass ich eigentlich nicht an so etwas wie Schicksal oder Bestimmung glaube, oder geglaubt habe, aber während Schicksal im Sinne von Vorbestimmtheit immer noch unakzeptabel ist, scheint Bestimmung gar nicht mehr so weit weg zu sein.
Gestern war so ein typischer Sonntagabend, der auf einen wartet, nachdem man den ganzen Tag bei der Familie oder bei Freunden verbracht hat, man kommt nach hause, die Jalousien sind heruntergezogen, um die Sonne und vor allem die Wärme draußen zu halten, man hat den ganzen Tag gegessen und sich unterhalten und ist jetzt müde, aber zum Fernsehen ist es noch zu früh, und die Sonntagsspiele der Bundesliga interessieren mich auch nicht so brennend. Also sucht man sich eine Arbeit, die man noch eben schnell machen kann, damit man sie für die nächste Woche erledigt hat. Außerdem ist es immer ein gutes Gefühl, nach stundenlangem Herumlungern noch etwas nützliches zu tun. Ich stehe also am Bügelbrett und bügele ein paar von meinen Blusen, und oft wenn ich bügele oder das Bad putze, überlege ich, ob Nietzsche wohl jemals das Bad geputzt hat, oder Kant. Tatsächlich glaube ich das nicht, obwohl ich es mir bei den aktuelleren Philosophen doch denken kann, also ich kann mir Brandom durchaus vor dem Bügelbrett vorstellen, vielleicht sogar Searle.
Ich bügele also und plötzlich wird mir klar, dass es eigentlich meine Bestimmung ist, Schriftstellerin zu werden. Tatsächlich kann ich eigentlich gar nicht anders, als Schriftstellerin werden. Das Problem ist nur, dass ich kein übermäßiges Talent zum schreiben habe, aber die Bestimmung zu etwas zu haben, heisst ja auch nicht, dass man es können muss. Tatsächlich ist es sogar überaus wahrscheinlich, dass ich niemals Schriftstellerin werde, trotz dieser Bestimmung. Was nicht schlimm ist, weil man eine Bestimmung nicht unbedingt erfüllen muss. Finde ich jedenfalls. Bestimmung bedeutet eigentlich nur, dass man zu etwas prädestiniert ist, von seinen Gewohnheiten her, von seinen Vorlieben, seinem ganzen Charaker her. Diese Prädestination ist so etwas wie ein Form, in die das Leben hineingedrückt wird und die gewisse Entscheidungen beeinflusst. Prädestination bedeutet nicht, dass man sie verwirklichen muss – oder kann. Bestimmung und Talent sind völlig verschiedene Sachen. Aber wer weiß? Interessant ist nur, wie deutlich mir das plötzlich vor Augen stand, wie unwidersprochen von mir selbst, wie selbstverständlich und doch irgendwie überraschend. Tage gibt’s.
Gestern war so ein typischer Sonntagabend, der auf einen wartet, nachdem man den ganzen Tag bei der Familie oder bei Freunden verbracht hat, man kommt nach hause, die Jalousien sind heruntergezogen, um die Sonne und vor allem die Wärme draußen zu halten, man hat den ganzen Tag gegessen und sich unterhalten und ist jetzt müde, aber zum Fernsehen ist es noch zu früh, und die Sonntagsspiele der Bundesliga interessieren mich auch nicht so brennend. Also sucht man sich eine Arbeit, die man noch eben schnell machen kann, damit man sie für die nächste Woche erledigt hat. Außerdem ist es immer ein gutes Gefühl, nach stundenlangem Herumlungern noch etwas nützliches zu tun. Ich stehe also am Bügelbrett und bügele ein paar von meinen Blusen, und oft wenn ich bügele oder das Bad putze, überlege ich, ob Nietzsche wohl jemals das Bad geputzt hat, oder Kant. Tatsächlich glaube ich das nicht, obwohl ich es mir bei den aktuelleren Philosophen doch denken kann, also ich kann mir Brandom durchaus vor dem Bügelbrett vorstellen, vielleicht sogar Searle.
Ich bügele also und plötzlich wird mir klar, dass es eigentlich meine Bestimmung ist, Schriftstellerin zu werden. Tatsächlich kann ich eigentlich gar nicht anders, als Schriftstellerin werden. Das Problem ist nur, dass ich kein übermäßiges Talent zum schreiben habe, aber die Bestimmung zu etwas zu haben, heisst ja auch nicht, dass man es können muss. Tatsächlich ist es sogar überaus wahrscheinlich, dass ich niemals Schriftstellerin werde, trotz dieser Bestimmung. Was nicht schlimm ist, weil man eine Bestimmung nicht unbedingt erfüllen muss. Finde ich jedenfalls. Bestimmung bedeutet eigentlich nur, dass man zu etwas prädestiniert ist, von seinen Gewohnheiten her, von seinen Vorlieben, seinem ganzen Charaker her. Diese Prädestination ist so etwas wie ein Form, in die das Leben hineingedrückt wird und die gewisse Entscheidungen beeinflusst. Prädestination bedeutet nicht, dass man sie verwirklichen muss – oder kann. Bestimmung und Talent sind völlig verschiedene Sachen. Aber wer weiß? Interessant ist nur, wie deutlich mir das plötzlich vor Augen stand, wie unwidersprochen von mir selbst, wie selbstverständlich und doch irgendwie überraschend. Tage gibt’s.
teildesganzen - 2. Mai, 11:22