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Montag, 2. April 2007

Andreas Gursky

hat eine Ausstellung in München und die habe ich am Samstag besucht.

Im Haus der Kunst hängen ca. 45 Bilder des Ausnahmefotographen in hellen, hohen, großen Räumen. Die Abzüge wurden extra für diese Ausstallung angefertigt und etwas größer als normal angefertigt, um der Dimension der Aussstellungsräume gerecht zu werden. Der Effekt ist eindrucksvoll, die Wirkung der Bilder in dieser Größe ist atemberaubend.

Wenn man die Ausstellung betritt, fällt der Blick sofort auf das erste Bild "Rhein", eine Komposition aus grünen, braunen, blauen und grauen Streifen, deren Unwirklichkeit und Perfektion ein irritierender Kontrast zum Medium Fotographie ist. Gursky spielt mit den Erwartungen, die an eine Fotographie als wirklichkeitsabbildend gestellt werden, und instrumentalisiert das Foto um ein Idealbild des Motivs zu erschaffen. Der Anspruch, das Wesen des Abgelichteten darzustellen, der oft z.B. an Portraitfotos gestellt wird, wird bei Gursky auf Gegenstände und Landschaften übertragen und ins Extrem übersteigert. Seine Fotos sind eine Konstruktion der Wirklichkeit, plastik-künstlich und foto-realistisch gleichzeitig.

Die Aufnahmetechnik suggeriert das Fehlen des Fotographen, drückt eine Objektivität und Eigenständigkeit des Fotos aus, die verwirrend und anziehend ist. Aber diese Fotos sind Bilder aus dem Kopf von Andreas Gursky, sind Projektionen wie er die Welt sieht und wie er sie versteht. Sind Konstruktionen, die wir alle vornehmen. Für mich ganz persönlich hat das zu einem seltsamen Moment angesichts des Bildes "Monaco" geführt. Ich träume oft von einer Stadt, die aus Versatzstücken des realen Monaco besteht, und die Bilder in meinem Traum und das Foto von Gursky scheinen durch einen ähnlichen Prozess zustande gekommen zu sein. Ein plötzlicher Moment von Koinzidenz, die so erhellend ist, und dennoch nichtssagend.

Die Ausstellung läuft noch bis Mitte Mai. Die Öffnungszeiten wurden wegen der großen Nachfrage auf bequeme 10-22 Uhr in der Woche und 10-20 Uhr am Wochenende verlängert. Am Wochenende gibt es jeweils um 15 Uhr eine sehr informative öffentliche Führung, die ca. eine Stunde dauert.

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