Kirche und Verbrechen
Nachdem die letzten zwei Wochen die Entscheidung des Pabstes zur Aufhebung der Exkommunikation von Angehörigen religiöser Gruppierungen eher zweifelhafter Art durch die Presse gezogen ist, wurde meine Wahrnehmung für ein Muster sensibilisiert. Zu diesem Muster gehören Pressemeldungen zwei Filme, die Donnerstag und Freitag auf 3Sat und Arte gezeigt wurden.
Der Film "Statement" zeigt hübsche Parallelen zum aktuellen Thema auf. In der Realität hebt der Papst die Exkommunikation von vier Mitglieder der Pius Bruderschaft auf, die gelinde gesagt rechte Tendenzen aufweist, und sich neben dem Bestehen auf obskuren religiösen Praktiken auch durch die Nichtakzeptanz der Beschlüsse des zweiten Vatikanischen Konzils besonders auszeichnet. Im Film geht es um einen französischen Nazi-Kollaborateur, der von einer rechten Gruppierung innerhalb der französischen Kirche geschützt wird. Im Film sagt der fiktive geistliche Gelehrte, den die auf Gerechtigkeit bestehende Richterin Livi aufsucht, etwas, das gut zur aktuellen Situation passt: In der katholischen Kirche gibt es viele Gruppen, die nominell alle dem Papst unterstehen, aber alle ihr eigenes Gesetz haben. So ist es. Und meiner Meinung nach, sollte sich die katholische Kirche, oder der Vatikan, als Regulierungsbehörde, gut überlegen, ob es wirklich unbedingt notwendig ist, alle diese Gruppierungen in die katholische Kirche einzugliedern um - was - Kontrolle auszuüben oder ein Schisma zu verhindern? Denn eine Organisation wie die Pius-Brüderschaft ist sicherlich nicht gewillt, sich anzupassen, nur um wieder im Schoss der katholischen Kirche zu kuscheln, eine solche Organisation wird eher das Ziel verfolgen, die katholische Kirche zu unterwandern und von innen heraus zu modifiieren. In eine Richtung, von der selbst ein Protestant wie ich nicht denke, dass sie die katholische Kirche einschlagen möchte.
Der andere Film "Requiem" hat eher am Rande mit diesem Thema zu tun, zeigt aber auch sehr schön, wie sehr die katholische Kirche versucht, ihren Einfluss geltend zu machen. Es geht um eine religiös erzogene Studentin, die an einer Epilepsie leidet, dadurch Stimmen hört und Wahnvorstellungen hat. Sie versucht verzweifelt, ihr Leben zu leben, hat schlechte Erfahrungen mit ärztlichen Behandlungen gemacht und wird von ihrer Mutter sehr restritkiv erzogen. Da ihre Wahnvorstellungen religiöser Art sind, wendet sie sich an ihren Pfarrer mit der Bitte um Hilfe. Dieser zieht einen jungen Kollegen heran, dem der Ehrgeiz nur so aus den betenden Händen tropft, und der schließlich einen Exorzismus vorschlägt. Der Film spielt in den 70er Jahren und diese Ereignisse haben tatsächlich stattgefunden. Die junge Frau stirbt in der Folge an Entkräftung durch wiederholte Exorzismen. Der Film deutet an, dass diese Wahnvorstellungen sie meist dann heimsuchen, wenn sie versucht, aus ihrem alten und anerzogenen Schema auszubrechen, wenn sie sich mit Freunden amüsiert, in die Disco geht, mit ihrem neuen Freund zusammen ist. Man ist also geneigt, daraus den Schluss zu ziehen, dass eine Art psychologische Verstärkung ihre Epilepsie beeinflusst und in einer bestimmten Art und Weise ausformt. Aber davon mal ganz unabhängig ist es grausam zu sehen, wie der junge Pfarrer der Studentin suggeriert, dass die Naturwissenschaften nicht alles sind und man sich besser in die Hand Gottes begibt als in die Hand der Ärzte.
Die Kirche, immer wieder gut für ein Kopfschütteln.
Der Film "Statement" zeigt hübsche Parallelen zum aktuellen Thema auf. In der Realität hebt der Papst die Exkommunikation von vier Mitglieder der Pius Bruderschaft auf, die gelinde gesagt rechte Tendenzen aufweist, und sich neben dem Bestehen auf obskuren religiösen Praktiken auch durch die Nichtakzeptanz der Beschlüsse des zweiten Vatikanischen Konzils besonders auszeichnet. Im Film geht es um einen französischen Nazi-Kollaborateur, der von einer rechten Gruppierung innerhalb der französischen Kirche geschützt wird. Im Film sagt der fiktive geistliche Gelehrte, den die auf Gerechtigkeit bestehende Richterin Livi aufsucht, etwas, das gut zur aktuellen Situation passt: In der katholischen Kirche gibt es viele Gruppen, die nominell alle dem Papst unterstehen, aber alle ihr eigenes Gesetz haben. So ist es. Und meiner Meinung nach, sollte sich die katholische Kirche, oder der Vatikan, als Regulierungsbehörde, gut überlegen, ob es wirklich unbedingt notwendig ist, alle diese Gruppierungen in die katholische Kirche einzugliedern um - was - Kontrolle auszuüben oder ein Schisma zu verhindern? Denn eine Organisation wie die Pius-Brüderschaft ist sicherlich nicht gewillt, sich anzupassen, nur um wieder im Schoss der katholischen Kirche zu kuscheln, eine solche Organisation wird eher das Ziel verfolgen, die katholische Kirche zu unterwandern und von innen heraus zu modifiieren. In eine Richtung, von der selbst ein Protestant wie ich nicht denke, dass sie die katholische Kirche einschlagen möchte.
Der andere Film "Requiem" hat eher am Rande mit diesem Thema zu tun, zeigt aber auch sehr schön, wie sehr die katholische Kirche versucht, ihren Einfluss geltend zu machen. Es geht um eine religiös erzogene Studentin, die an einer Epilepsie leidet, dadurch Stimmen hört und Wahnvorstellungen hat. Sie versucht verzweifelt, ihr Leben zu leben, hat schlechte Erfahrungen mit ärztlichen Behandlungen gemacht und wird von ihrer Mutter sehr restritkiv erzogen. Da ihre Wahnvorstellungen religiöser Art sind, wendet sie sich an ihren Pfarrer mit der Bitte um Hilfe. Dieser zieht einen jungen Kollegen heran, dem der Ehrgeiz nur so aus den betenden Händen tropft, und der schließlich einen Exorzismus vorschlägt. Der Film spielt in den 70er Jahren und diese Ereignisse haben tatsächlich stattgefunden. Die junge Frau stirbt in der Folge an Entkräftung durch wiederholte Exorzismen. Der Film deutet an, dass diese Wahnvorstellungen sie meist dann heimsuchen, wenn sie versucht, aus ihrem alten und anerzogenen Schema auszubrechen, wenn sie sich mit Freunden amüsiert, in die Disco geht, mit ihrem neuen Freund zusammen ist. Man ist also geneigt, daraus den Schluss zu ziehen, dass eine Art psychologische Verstärkung ihre Epilepsie beeinflusst und in einer bestimmten Art und Weise ausformt. Aber davon mal ganz unabhängig ist es grausam zu sehen, wie der junge Pfarrer der Studentin suggeriert, dass die Naturwissenschaften nicht alles sind und man sich besser in die Hand Gottes begibt als in die Hand der Ärzte.
Die Kirche, immer wieder gut für ein Kopfschütteln.
teildesganzen - 7. Feb, 11:29