Die Gummibären-Hauptstadt
ist Bonn Bad Godesberg, und ihr Zentrum bildet der Lagerverkauf eines bekannten Fruchtgummi-Produzenten, dessen Namen ich aus Schleichwerbungsgründen nicht preisgeben sollte, aber es ist ja eigentlich nicht meine Schuld, daß Katjes keinen Lagerverkauf hat. (Falls doch, bitte ich um umgehende Kontaktaufnahme). Da farbstoffhaltiges, süßes, kohlenhydratreiches Gummizeug zu meinen Hauptnahrungsmitteln zählt, habe ich mich natürlich kiloweise eingedeckt. Gut, es ist nicht billiger als in Discountern, aber die können leider kein besonders umfangreiches Sortiment aufweisen, und immer nur Colorado oder Lakritz-Mix, bzw. Gummibären, das ist auf die Dauer zu einseitig und darum auch nicht gesund. Dem Monokonsum wird durch eine Vielfalt entgegengetreten, die den Extrem-Verbraucher mit Fassungslosigkeit erfüllt. Nach den ersten Jubelausbrüchen läuft man also erst mal eine halbe Stunde durch die Gänge und versucht, eine Bestandsaufnahme zu machen, sowie eine Prioritätenliste zu erstellen. Die Rettung kommt in Form einer überdimensionalen Selbstbedienungstheke, die alle wichtigen Sorten enthält, und an der man, enthemmt durch die Präsenz weiterer Süchtiger, Tüten von der Größe eines Müllbeutels füllt. Die nebenstehende Lebensmittel-Waage kann zugunsten eines gesunden Schwere-Gefühls ignoriert werden, nach dem Grundsatz von Miss Piggy: Iß nie mehr, als du tragen kannst. Das beste an der SB-Theke ist die Möglichkeit, daß man auch das blaue und grüne Ekelzeug stückeweise erwerben kann, das man vorher aus Selbsterhaltungsgründen nicht in Tüten kaufen wollte. Da tun sich ganz neue Geschmackserlebnisse auf, die allerdings sämtlich nichts mit der uns umgebenden Natur zu tun haben. Aber egal, wenn die Alien-Invasion kommt, bin ich ernährungstechnisch schon mal vorbereitet.
teildesganzen - 2. Apr, 21:35