Kafka am Strand
Haruki Murakamis neues Buch ist wie alle Bücher von Haruki Murakami: Protagonisten, die irgendwas suchen, wobei sie meist nicht wissen, wonach sie suchen und letztendlich suchen sie sich selbst. Ein bißchen japanische Geschichte, zweiter Weltkrieg und amerikanische Besatzung. Eine Liebesgeschichte, die mehr als das ist. Katzen, Whiskey, Musik. Und dazu mehrere Handlungsstränge, von denen einige normal sind, einer dagegen einen phantastischen touch hat. Diese Handlungsstränge laufen parallel, überschneiden sich und spiegeln sich. Das reale Geschehen wird im phantastischen erklärt (auch wenn man es nicht versteht) und das Phantastische wirkt im Realen weiter.
Diesmal spielt die Zeit eine Hauptrolle. Saeki, die Frau, in die sich Kafka verliebt, seine Mutter (?), lebt in der Vergangenheit, sie hat sich von der Gegenwart ausgeschlossen. Nakata, der alte Mann, der so real ist und so unwirklich zugleich, lebt nur in der Gegenwart, er reflektiert nicht, er ist leer, wie er sagt. Die Vergangenheit reicht bei ihm nicht aus, um einen Charakter zu entwickeln (obwohl er eine Persönlichkeit ist, sogar eine sehr nette), er kann nicht lesen, (so kann er letztendlich auch die aufgeschriebene Vergangenheit Saekis nicht lesen und vernichtet sie), er hat nur einen halben Schatten. Kafka selbst muß sich von der Vergangenheit lösen, um für die Gegenwart frei zu werden, für eine eigene Zukunft, wobei die Zukunft eigentlich nicht thematisiert wird. Dann die beiden Figuren Oshima und Hoshino, es sind relationale Charakter, sie ermöglichen die Bindung zwischen Kafka und Saeki und zwischen Nakata und Saeki. Nakata und Kafka begegnen sich nicht, vielleicht, weil sie Positiv und Negativ sind. Nakata, der nicht lesen kann, und Kafka, der nur liest. Nakata, der Leere, und Kafka, der einen undurchdringlichen Wald in seinem Innersten hat, einen Wald, den er zum Ende des Buches durchdringen muß, um zur Zeitlosigkeit zu kommen. Nakata, das Instrument, der den Weg Kafkas ermöglichen soll.
Was findet man, wenn man sich selbst sucht? Was läßt Murakami seine Charaktere finden? Ich habe das noch nie verstanden, und gerade darum mag ich Murakamis Romane. Und letztendlich ist wahrscheinlich der Weg das Ziel.
Diesmal spielt die Zeit eine Hauptrolle. Saeki, die Frau, in die sich Kafka verliebt, seine Mutter (?), lebt in der Vergangenheit, sie hat sich von der Gegenwart ausgeschlossen. Nakata, der alte Mann, der so real ist und so unwirklich zugleich, lebt nur in der Gegenwart, er reflektiert nicht, er ist leer, wie er sagt. Die Vergangenheit reicht bei ihm nicht aus, um einen Charakter zu entwickeln (obwohl er eine Persönlichkeit ist, sogar eine sehr nette), er kann nicht lesen, (so kann er letztendlich auch die aufgeschriebene Vergangenheit Saekis nicht lesen und vernichtet sie), er hat nur einen halben Schatten. Kafka selbst muß sich von der Vergangenheit lösen, um für die Gegenwart frei zu werden, für eine eigene Zukunft, wobei die Zukunft eigentlich nicht thematisiert wird. Dann die beiden Figuren Oshima und Hoshino, es sind relationale Charakter, sie ermöglichen die Bindung zwischen Kafka und Saeki und zwischen Nakata und Saeki. Nakata und Kafka begegnen sich nicht, vielleicht, weil sie Positiv und Negativ sind. Nakata, der nicht lesen kann, und Kafka, der nur liest. Nakata, der Leere, und Kafka, der einen undurchdringlichen Wald in seinem Innersten hat, einen Wald, den er zum Ende des Buches durchdringen muß, um zur Zeitlosigkeit zu kommen. Nakata, das Instrument, der den Weg Kafkas ermöglichen soll.
Was findet man, wenn man sich selbst sucht? Was läßt Murakami seine Charaktere finden? Ich habe das noch nie verstanden, und gerade darum mag ich Murakamis Romane. Und letztendlich ist wahrscheinlich der Weg das Ziel.
teildesganzen - 16. Apr, 08:46