well of lost plots
Erst polizeiliche Aktivitäten rund um Bücher, dann Schlüpfen in Bücher und jetzt polizeiliche Aktivitäten in Büchern – Fforde wird immer unglaublicher. Nicht nur, daß er eine zweite Realität geschaffen hat, eine Parallelwelt zu unserer, mit einem anderen historischen Verlauf, in seinem dritten Buch der, hoffentlich niemals endenden, Reihe um Thursday Next (re)konstruiert Fforde die Realität der Fiktion. Bücher sind eine Welt für sich, nicht, daß wir das schon immer gewußt hätten, aber sie sind es wirklich. Die Welt der Bücher besteht aus einer riesigen Bibliothek, in der oberirdisch sämtliche jemals geschriebene Literatur steht, und in deren Kellergeschossen die Produktion weiterer Bücher läuft. Der Schriftsteller ist nur letztes (vielleicht das unbedeutendste) Glied in einer Kette, die aus dem Handel von plots, dem Engagieren von Protagonisten und Transformieren in Schrift besteht. Irgendwie ähnelt alles sehr dem nicht-fiktionalen Leben, bis hin zu Problemen mit neuen Betriebssystemen und spam-messages, und diese Parallelen sind das witzigste an dieser, manchmal etwas sehr detaillierten und damit ermüdenden, Beschreibung der fiktionalen Welt. Der plot des dritten Bandes geht in dieser Geschichte um plots allerdings unter, die Geschehnisse um Thursday Next stagnieren und zerfasern, wenn Fforde seinem Spass am Konstruieren um des Konstruieren willens freien Lauf lässt. Aber gut, dafür lieben wir ihn und das darf er dann auch. Dieses Jahr noch eine Fortsetzung, Jasper?
teildesganzen - 25. Mai, 21:05