bücher lesen
Als wir Sonntag vor einer Woche auf dem verregneten Grillfest des TT-Vereins waren, so ein richtiges Familiengrillen, mit Ehefrauen, Kindern, und Bergen von Fleisch, saß mir ein Mädchen gegenüber, ca. 13 Jahre alt, Brille. Sie hatte ein Buch auf den Knien, und las, die ganze Zeit, ohne aufzuschauen. Ich habe sie gefragt, was sie liest und sie guckt mich an und meint, Harry Potter. Ich frage, wie oft sie den Band schon gelesen hat, es ist der letzte, sie sagt, viermal. Wird das nicht langweilig, meine ich, sie schüttelt den Kopf. Die anderen Bände hat sie auch schon drei bis viermal gelesen. Scheiße, dachte ich, du warst auch mal so. Bücher immer wieder lesen, war früher nicht langweilig. Heute ist das anders, wenn man älter ist, liest man selten ein Buch zweimal. War es früher gut, die gleiche Amosphäre immer wieder zu reproduzieren, die gleichen Gefühle immer wieder zu durchleben? Versucht man das heute nicht auch, wenn auch nicht mit dem gleichen Buch, stattdessen aber mit Buch-Serien? Vielleicht lag es auch einfach daran, dass man früher mehr gelesen hat, mehr Zeit zum Lesen hatte, und zwangsläufig darauf angewiesen war, ein Buch mehrmals zu lesen, bis endlich der Nachfolgeband rauskam.
teildesganzen - 13. Jul, 13:47