GW-Ausverkauf
So ein Berufsorientierungsseminar für Geisteswissenschaftler ist schon eine deprimierende Angelegenheit. Nicht, weil es keine Stellen gibt, das weis man vorher, aber weil es auf die geisteswissenschaftlichen Inhalte so gar nicht ankommt. Alles was zählt, sind die social skills, die man im Laufe des Studiums erwirbt: die berühmt-berüchtigte Flexibilität der Geisteswissenschaftler, die Emphatie (die bei Philosophen definitiv nicht vorhanden ist), Argumentationsfähigkeit, Denk-Strukturierung, usw. Das bedeutet, es ist vollkommen piep-egal, ob man Germanistik, Theologie, Kunstwissenschaft oder Komparistik studiert hat – hauptsache man weist die formalen Fähigkeiten auf. Vielleicht sollte man die septem artes liberales wieder einführen, bzw. nur das trivium: Grammatik, Rhetorik, Dialektik. Dann können wir uns den ganzen überflüssigen Rest doch sparen.
teildesganzen - 11. Okt, 21:46