berlin, benjamin und wegfahren im allgemeinen, zerfranst in sinnsuche
ich habe walter benjamin aus berlin mitgebracht, und den wunsch, schnell wieder wegzufahren, zurück nach berlin, oder in eine andere stadt – ich habe den ganzen Dienstag damit verbracht, mich nach rom zu sehnen. gut, man könnte fragen, was es nutzt, immer wegzufahren, wenn man sich selbst immer mitnehmen muss, dazu kann ich nur sagen, ich habe nichts gegen meine gegenwart, und in einer anderen umgebung fühlt man sich irgendwie neu, so als ob man eine chance erhält. wenn ich mit freunden wegfahre, kann ich mich eine zeitlang so spielen, wie ich eigentlich bin, das ist keine Kontradiktion, vielleicht jedenfalls. es ist hart, so lange mit jemandem zusammen zu sein, jemand, der einen so verdammt gut kennt, besser, als man selbst sich kennt, und der mir einen spiegel vorhält, und das bild ist nicht das bild, das ich sehe, wenn ich in meinen spiegel blicke. abgesehen davon, dass in meinem spiegel gar kein richtiges bild mehr erscheint, weil ich mich zu oft schon selbst erfunden habe.
teildesganzen - 14. Jan, 20:59