Ausmisten der Erinnerung
Wieviel darf man von den eigenen Erinnerungsstücken wegschmeißen, was sollte man behalten, ist es eine Belastung oder eine Bereicherung? Wenn man umzieht, ist vorher auf- und ausräumen angesagt, und während es bei Klamotten noch relativ leicht ist, wegzuschmeißen (alles, was man ein Jahr nicht mehr getragen hat, Ausnahme: mein goldfarbener Lieblingsrock), stellt sich doch die Frage, ob man die Kunstpostkarten behalten soll, die man auf der ArtCologne geklaut hat, Begleitzettel zu Ausstellungen und Veranstaltungen, Foto-Dankeschön-Karten von Hochzeiten, Uhrenprospekte? (Letzlich traue ich mich nicht, die After-Hochzeitskarten zu entsorgen, weil das vielleicht ein schlechtes Omen für die Protagonisten ist.) Aber wieviel ist wichtig, damit man sich ein wenig an sein früheres Leben und an sein altes Selbst erinnert? Manchmal dienen diese Dinge als Erinnerungsanstoß bez. Sachen oder Gelegenheiten, die man sonst für immer vergisst, weil sie nicht wichtig sind, aber doch irgendwie eine Facette des damaligen Lebens bilden.
Trotzdem schmeiße ich viel zu viel und zu gerne weg, weil es irgendwie befreit. Wenn das Leben schon so kompliziert ist, ist es befreiend, wenn die Schubladen übersichtlich sind.
Trotzdem schmeiße ich viel zu viel und zu gerne weg, weil es irgendwie befreit. Wenn das Leben schon so kompliziert ist, ist es befreiend, wenn die Schubladen übersichtlich sind.
teildesganzen - 3. Jun, 19:36