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Interpol in der Kirche

In Köln Nippes steht eine kleine Kirche mit schönen Kirchenfenstern und einer dezent verzierten Decke. Diese Kirche war gestern reich besucht von Menschen jüngeren und mittleren Alters, in stylischer Kleidung, bei der die Farbe Schwarz vorherrschte. Sie betraten die Kirche und sahen sich um, nahmen die ungewohnte Umgebung in sich auf und lächelten sich zu. Dann stellten sie sich vor den Platz, auf dem früher mal der Altar stand und harrten der Dinge, die da kommen. Und sie harrten fast zwei Stunden lang.

Hinter den hohen Kirchenfenstern war es schon lange dunkel, als endlich die Gäste aus New York auf die Bühne der Kulturkirche Nippes traten und die ersten fulminanten Töne in den Klangraum der Kirche schickten.

Interpol bringen im Juli ihre dritte CD heraus, die "our love to admire" heißen wird. Von der neuen CD wurden vier Stücke gespielt, in gewohnter Interpol-Qualität und schon passend zum Interpol-Universum, wenn auch mit feinen Hinweisen darauf, dass man versucht, sich musikalisch zu bewegen. Aber die markante Stimme des Sängers und der hohe Wiedererkennungswert des Bass- und Gitarrensspiels drücken auch den neuen Sachen wieder den typischen Interpol-Stempel auf - worüber ich persönlich auch gar nicht so traurig bin.

Wenn auch nur kurz, so war das Konzert nicht nur wegen der interessanten Spannung zwischen Musik und Lokation sehr erfreulich, sondern auch weil es mal wieder in Erinnerung gerufen hat, was für eine gute Band Interpol doch ist. Ich glaube, ohne es zu wissen, habe ich sie doch vermisst. Um so schöner, dass sie jetzt wieder da sind.

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