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Japan, Tag Fünf

Zum Frühstück gibt es Unbeschreibliches: ein weiches Ei in einer Art dünner Sojasauce, getrocknete kleine Fische, die leicht süsslich schmecken, Misosuppe, Salat mit Nudeln, geräucherter Fisch und andere seltsame Dinge, wieder dekorativ in kleinen Schüsselchen serviert. Zum Glück gibt es Reis. Das Schlimmste an diesem Frühstück nennt sich natto, wobei es sich um fermentierte Bohnen handelt, die schon beim Verrühren der mitgelieferten Würzpaste eklige Fäden ziehen und ziemlich fürchterlich schmecken. Aber auch sehr gesund sein sollen, wenn man es tatsächlich herunterkriegen sollte.

Schloss-Himeji

Mit dem Shuttlebus fahren wir in die Nähe des Schlosses von Himeji, das zu den schönsten Schlössern Japans gezählt wird und sich weiß, mit geschwungenen Dächern, über der Stadt erhebt. Der Himmel ist strahlend blau und es ist schon am Morgen recht warm. Wir gehen den Weg zum Schloss hinauf, dass je nach Perspektive immer anders aussieht. Der Eintritt inclusive Garten kostet 720 Yen. Wir beginnen im Westflügel, in dem Prinzessin Sen gelebt hat. Vor Eintritt in das Gebäude muss man die Schuhe ausziehen, die man in einer kleinen weißen Plastiktüte mit sich führt, die nach dem Rundgang wieder recycelt wird. Für den Weg bekommen wir Pantoffeln, die auch für große Füße zu haben sind.

Der Boden des Schlosses ist aus dunklem, glänzendem Holz, die Wände sind aus gekalktem, weißen Material, von dunklen Balken durchzogen, was den Eindruck von Schiebetüren erweckt. Ein langer Gang erstreckt sich vor uns, an deren Seite sich Räume öffnen, die durch Holz-Schiebtüren abgetrennt werden können. Es handelt sich um die Zimmer der Samurai; später folgen zwei Zimmer für Dienstmädchen. Durch Fensteröffnungen, die mit dunklen Holzschiebetüren verschlossen werden können, sieht man auf die grüne Umgebung des Flügels sowie auf den Baumbestand.

Ein Gebäude weiter betreten wir den Hauptturm; man steigt durch alle fünf Etagen bis zur Spitze. Die unteren Räume sind mit Ausstellungsstücken gefüllt; nach oben hin werden die Räume immer kleiner, die Treppenaufgänge immer enger, um eine Einnahme des Schlosses zu erschweren. Das Schloss ist tatsächlich ein einziger Wehrturm, überall sind Öffnungen, aus denen man heißes Wasser oder Steine auf den Feind hinunterwerfen kann, an den Balken hängen Haken für die Gewehre und ab dem dritten Stock gibt es geheime Räume, von denen vermutet wird, dass sich Samurai dort für einen Überraschungsangriff versteckt haben. Ganz oben in dem Raum, wo der Schlossbesitzer verteidigt wurde, bekommt man einen Stempel auf der Eintrittskarte, für die Mühen des Aufstiegs.

Außerhalb des Schosses liegt der Garten, oder besser gesagt, eine Ansammlung von Gärten mit unterschiedlichen Themen, durch die wir aber aufgrund Zeitmangels nur kurz durchspazieren können.

Wir gehen durch eine riesige, verschachtelte Einkaufspassage zurück zum Bahnhof, alles ist hier bunt und billig, aus den Lautsprechern dröhnt japanische Popmusik und Menschen drücken sich durch die Gänge. Ein Laden unter dem Bahnhof mit himmlischen süßen Teilchen entschädigt uns für den natto-Schock am Morgen.

Wir fahren noch mal mit dem Zug nach Kyoto, um von den 100.000 Tempeln zumindest noch einen oder zwei zu sehen. Wir entscheiden uns für den berühmten Steingarten des Ryoanji-Tempels. Der Zen-Garten ist viel kleiner als erwartet und beinhaltet die berüchtigten 15 Felsblöcken, die man angeblich nicht alle auf einmal sehen kann. Die Besucher setzen sich schweigend auf eine Holzterasse, solange man einen Platz bekommt, sehen auf den Garten und versuchen das Geheimnis des japanischen Zengarten zu ergründen, wobei man im günstigsten Fall wahrscheinlich darauf kommt, dass es gar kein Geheimnis gibt, man sich aber wunderbar erholt hat. Vermutlich ist Zen so etwas wie Phänomenologie, nur eben ohne Husserl. Der Rest der Anlage besteht aus einem Garten mit Teich.

Eigentlich wollten wir noch wenigstens eine halbe Stunde auf der Shijo-dori bummeln gehen, die so richtig nett nach shopping aussieht, aber unser Bus steht im Stau und wir kommen gerade noch rechtzeitig zum Bahnhof. Abends im Ryokan bekommen wir wieder Sabu Sabu, diesmal aber mit Fisch. So langsam gewöhne ich mich dran, freue mich aber auch auf ganz normale Reisbällchen, wenn wir mal wieder in einem Business-Hotel sind.

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