infinite jest: Einsamkeit und Routine
Ich bin noch nicht viel weiter, aber gestern, auf dem Weg zu einer Verabredung in einem japanischen Restaurant, vorbei am dunklen Uni-Park, habe ich überlegt, was für mich denn Erholung bedeutet. Dabei ist mir etwas aufgegangen, was alle bisher im Buch beschriebenen Erholungspraktiken, und auch meine eigene, gemeinsam haben: sie werden in Einsamkeit zelebriert.
Wollen wir niemanden in der Nähe haben, wenn wir uns erholen? Bedeutet die Anwesenheit von Anderen bereits zusätzlichen Stress? Hat es etwas mit der Liebe zur Heimlichkeit zu tun, die z.B. Hal beschreibt, der in diesem abgeschiedenen, nur durch Kriechgänge zugänglichen Pumpenraum dope raucht und dem die Verborgenheit mindestens genauso wichtig ist, wie das Rauchen selbst? Die Abgeschiedenheit, die Erdedy sucht, hat schon fast zwanghafte Züge und besteht in einem komplexen Programm zur Vorbereitung und dem eher brüsken Abwiegeln jeglicher Kontaktaufnahmen. Ist sein Problem wirklich die Sucht nach Marijuhana oder ist es eher die Sucht nach der totalen Einsamkeit, nach dem Herausfallen aus der täglichen Routine, dem Verschwinden? Auch hier scheint die Vorbereitung und das sich-Verschließen mindestens genauso wichtig zu sein, wie die chemischen Substanzen, die eingenommen werden. Der medical attaché zeigt ebenfalls diese Parallelen von Erholung und völligem Rückzug auf, die hier mit der Unsichtbarkeit seiner Frau betont werden.
Was neben der Einsamkeit ebenfalls bedeutsam zu sein scheint, ist eine gewisse Routine, die besser mit dem Begriff Zeremonie beschrieben werden kann: die Vorbereitungen Erdedys, das Aufsuchen des Verstecks zu einer bestimmten Tageszeit von Hal (der den Winter hasst, da das Versteck hier unzugänglich, und damit die Routine durchbrochen wird) das Essen vor dem Fernseher und das verlässliche Bereitstehen sowie der Konsum diverser Videokassetten vom Attaché. Man selbst kennt solche Bruchstücke von Zeremonien, wie z.B. der Keks oder die Schokolade zu Tee oder Kaffee, die möglichst zur immer gleichen Tageszeit eingenommen werden und allein durch dieses Gleichbleibende und die damit verbundene Verlässlichkeit schon irgendwie erholsam sind.
Wollen wir niemanden in der Nähe haben, wenn wir uns erholen? Bedeutet die Anwesenheit von Anderen bereits zusätzlichen Stress? Hat es etwas mit der Liebe zur Heimlichkeit zu tun, die z.B. Hal beschreibt, der in diesem abgeschiedenen, nur durch Kriechgänge zugänglichen Pumpenraum dope raucht und dem die Verborgenheit mindestens genauso wichtig ist, wie das Rauchen selbst? Die Abgeschiedenheit, die Erdedy sucht, hat schon fast zwanghafte Züge und besteht in einem komplexen Programm zur Vorbereitung und dem eher brüsken Abwiegeln jeglicher Kontaktaufnahmen. Ist sein Problem wirklich die Sucht nach Marijuhana oder ist es eher die Sucht nach der totalen Einsamkeit, nach dem Herausfallen aus der täglichen Routine, dem Verschwinden? Auch hier scheint die Vorbereitung und das sich-Verschließen mindestens genauso wichtig zu sein, wie die chemischen Substanzen, die eingenommen werden. Der medical attaché zeigt ebenfalls diese Parallelen von Erholung und völligem Rückzug auf, die hier mit der Unsichtbarkeit seiner Frau betont werden.
Was neben der Einsamkeit ebenfalls bedeutsam zu sein scheint, ist eine gewisse Routine, die besser mit dem Begriff Zeremonie beschrieben werden kann: die Vorbereitungen Erdedys, das Aufsuchen des Verstecks zu einer bestimmten Tageszeit von Hal (der den Winter hasst, da das Versteck hier unzugänglich, und damit die Routine durchbrochen wird) das Essen vor dem Fernseher und das verlässliche Bereitstehen sowie der Konsum diverser Videokassetten vom Attaché. Man selbst kennt solche Bruchstücke von Zeremonien, wie z.B. der Keks oder die Schokolade zu Tee oder Kaffee, die möglichst zur immer gleichen Tageszeit eingenommen werden und allein durch dieses Gleichbleibende und die damit verbundene Verlässlichkeit schon irgendwie erholsam sind.
teildesganzen - 21. Feb, 18:26