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Es ist sinnlos, nach Sinn

zu fragen oder einen Sinn realisieren zu wollen. Die Tage laufen gleichgültig vorbei, sie sehen sich nicht um und schwinden im immer näher heranrückenden Halbdunkel, das nach hinten hin durchsichtiger wird. Durch das Glas schimmert nichts hindurch. Ist es besser, etwas Ganzes schaffen zu wollen, als in einem Ziel zu enden? Etwas Ganzes, etwas Vollständiges, etwas, das nicht nur ein Ende hat, sondern auch eine Kohärenz beinaltet, nicht nur einen Abschluss, sondern auch eine Geschlossenheit in sich findet.

Wenn man ein Kind zeugt, versucht man genau das zu erreichen, denn ein Leben hat immer einen Anfang und ein Ende, und das Dazwischen ist etwas Einmaliges, Persönliches, und irgendwie Geschlossenes. Wenn man ein Bild malt, eine Skulptur anfertigt, oder ein Buch schreibt, versucht man ebenfalls, dieses Ganze zu erlangen, das sich in der Abgeschlossenheit der Produktion zeigt und in sich Verweise zwischen Inhalt oder Darstellung, Form und Machart beinhaltet. Im Gegensatz zu dem Leben eines Kindes erarbeitet der Künstler oder Schriftsteller dieses Ganze, konstruiert es, erzwingt es, in einem Gewaltakt gegen die Materialien und gegen sich.

Wann ist etwas beendet? Wenn es perfekt ist? Perfektion ist etwas anderes, Perfektion ist relativ, zeitlich, dynamisch und vergänglich, was natürlich von der Interpretion des Begriffs „Perfektion“ abhängt, während der Abschluss des Ganzen einen Bruch mit der Zeit darstellt. Der Abchluss des Ganzen ist ein Statement, das in den gleichgültigen Lauf der Zeit hineingestellt wird und von diesem nicht berührt wird. Nichts ist jemals beendet, außer man erklärt es für beendet, indem man es abschließt und es in den Raum der Zeit stellt.

Ist etwas beendet, wenn man alle Verweise ausgeschöpft hat, wenn alle Verweise letztlich auf sich selbst zurück verweisen, wenn Möglichkeiten eines Themas verwirklicht wurden?

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