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Donnerstag, 29. Januar 2004

Frauenzeitschriften

Ein Wort zu Frauenzeitschriften - überflüssig, blöde, oder noch etwas Schlimmeres? Aber warum zum Geier fällt es einem so schwer, diese Teile einfach zu ignorieren, stattdessen bleibt der Blick immer an dem Fettgedruckten im unteren Teil kleben, mit Brüllern wie "die heißesten Frühjahrstrends", "wer sind Sie wirklich - der große Persönlichkeitstest", "Männer und ihre Geheimnisse", und nicht zuletzt und immer wieder ein Reißer: "Bikinifigur - jetzt 20 Kilo abnehmen". Himmel, ich brauch das alles nicht. Aber ich kaufe sie trotzdem. Wahrscheinlich heißt das in der Alltagspsychologie Frustkaufen, oder es ist ein neurobiologisches Symptom und Zeichen dafür, daß das Hirn so langsam läuft, daß man nur noch Bilder gucken und schwachsinnige Texte lesen will. Ok, eine Einschränkung muß ich machen: das Editorial ist wahrscheinlich total spannend, aber das lese ich nie. Die ersten Seiten danach kann man sowieso vergessen, da kommen lauter Dreizeiler über events, von-irgendwo-Aufgeschnapptes und Leute, die nicht so wichtig sind, daß man ihnen einen ganzen Artikel widmen muß. Wenn man Glück hat, schließen dann schon die Mode-Fotos an, wenn man Pech hat, folgt erst noch die Kolumne. Ich hasse Kolumnen. Leute, die mit einem sophistischen Lächeln auf den alltäglichen Wahnsinn aufmerksam machen, mit ausgelutschten Bonmots und sympathischem Rumgekicher - was zum Henker wollen die mir eigenlich übermitteln? Daß es süß ist, ein trotteliger looser zu sein? Dann, gut, die must-have-Klamotten-Seiten, die ich mag, weil da nicht so viel Platz für Text ist und die Fotos meist so stylish-überfrachtet sind, daß man nicht mal ansatzweise das Kleidungsstück erkennen kann, das präsentiert werden soll. Das hat etwas, muß man neidlos anerkennen. Die Kosmetik-Sektion ist Pflicht für Leute, die sich ständig die falsche Lippenstiftfarbe kaufen, also für mich, aber wer braucht Uralt-Tips für die empfindliche Gesichtshaut, die 1992 aus irgendeiner Apothekerzeitung abgeschrieben wurden? Die Rezepte kann ich mir knicken, weil die Zubereitungszeit meist eine Viertelstunde überschreitet, was für mich schon nicht mehr tragbar ist. Hochinteressant ist schließlich wieder der Ausblick auf die nächste Ausgabe. Habe ich irgendwas vergessen? Aber ich bin selbst schuld. Angebot und Nachfrage und ich frage nach. Und ganz ehrlich, ich würde den Mist auch vermissen. So ist das nun mal.

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