Kollegen und Komik :-(
Der liebevolle Umgang mit den innerdeutschen Eigenheiten, aus denen Konrad Beikirchner sein Zwei-Stunden-Programm zusammenbastelt, wäre etwas, was ich gerne auf meine Abteilung übertragen würde. Gestern haben wir uns mal wieder zu einer „Besser klarkommen und besser Zusammenarbeiten“Aktion zusammengerauft und uns oben genannten angesehen. Gekrankt hat die Sache natürlich schon daran, daß gar nicht alle mitgekommen sind, sondern nur diejenigen, die sowiso schon guten Willen zeigen oder einen Hang zum Ausgleichen haben. Aber vielleicht liegt das Betriebsklima, daß an eine giftige Schwefellandschaft auf einem, dem Untergang geweihten, Planeten erinnert, ja daran, daß wir nicht (wahrscheinlich noch nie) übereinander lachen können. Bei Beikirchner lachen wir über die regionalen Charakterauswüchse von Rheinländern, Süddeutschen und Westfalen und finden es amüsant, wenn sie muffelig, exzentrisch oder einfach bekloppt sind. Auf der Arbeit ist es irgendwie nie amüsant, stattdessen regt man sich allein oder miteinander übereinander auf. Liegt es an dem direkten Kontakt, zu dem wir auf der Arbeit gezwungen sind, und der es schwer macht, eine Distanz zu entwickeln, die auch mal erlaubt, Reibereien mit einem Grinsen und einem Schulterzucken zu überstehen?
Manchmal stelle ich mir vor, jeder würde eine Geschichte über sich in diesem Büro schreiben und vielleicht noch über die Person, die ihn am meisten nervt. Schon das Schreiben würde eine Distanz gewähren, und vor allem die Tatsache, daß man eben eine Geschichte schreibt, und kein Tagesablaufsprotokoll. Wahrscheinlich wäre schon der erste Satz aufschlußreich. Meine Kollegin B. würde z.B. schreiben: „Ich bin morgens die erste im Büro und stelle immer die Kaffeemaschine an. Macht ja sonst keiner.“ Meine Kollegin M: „Ich weiß morgens schon, daß ich meine Arbeit heute wieder nicht schaffe. Aber es weiß ja auch keiner, was ich alles zu tun habe, und es kümmert auch keinen.“ Mein Chef schreibt wahrscheinlich: „Wenn ich morgens die Tür aufmache, könnte ich mich schon das erste Mal übergeben, weil mir diese Welle von Abneigung entgegenschlägt und ich weiß, welches Chaos mich auch heute wieder erwartet.“ Und ich würde schreiben: „Das erste was ich denke, wenn ich morgens die Tür aufmache ist: ich will hier wieder raus, ich muß hier raus, wie soll ich es nur neun Stunden hier aushalten.“
Wenn ich es recht überlege, ist Schreiben vielleicht doch keine gute Idee, wenn es darum geht, auch mal übereinander lachen zu können. Wahrscheinlich würden wir uns eher heulend in den Armen liegen, weil wir so deprimiert sind. Aber das schafft ja auch ein Gemeinschaftsgefühl.
Manchmal stelle ich mir vor, jeder würde eine Geschichte über sich in diesem Büro schreiben und vielleicht noch über die Person, die ihn am meisten nervt. Schon das Schreiben würde eine Distanz gewähren, und vor allem die Tatsache, daß man eben eine Geschichte schreibt, und kein Tagesablaufsprotokoll. Wahrscheinlich wäre schon der erste Satz aufschlußreich. Meine Kollegin B. würde z.B. schreiben: „Ich bin morgens die erste im Büro und stelle immer die Kaffeemaschine an. Macht ja sonst keiner.“ Meine Kollegin M: „Ich weiß morgens schon, daß ich meine Arbeit heute wieder nicht schaffe. Aber es weiß ja auch keiner, was ich alles zu tun habe, und es kümmert auch keinen.“ Mein Chef schreibt wahrscheinlich: „Wenn ich morgens die Tür aufmache, könnte ich mich schon das erste Mal übergeben, weil mir diese Welle von Abneigung entgegenschlägt und ich weiß, welches Chaos mich auch heute wieder erwartet.“ Und ich würde schreiben: „Das erste was ich denke, wenn ich morgens die Tür aufmache ist: ich will hier wieder raus, ich muß hier raus, wie soll ich es nur neun Stunden hier aushalten.“
Wenn ich es recht überlege, ist Schreiben vielleicht doch keine gute Idee, wenn es darum geht, auch mal übereinander lachen zu können. Wahrscheinlich würden wir uns eher heulend in den Armen liegen, weil wir so deprimiert sind. Aber das schafft ja auch ein Gemeinschaftsgefühl.
teildesganzen - 7. Mär, 18:31