User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

erste Verbindungen
Seite 134. So langsam zeigen sich Verbindungen zwischen...
teildesganzen - 7. Mär, 22:58
infinite jest: Einsamkeit...
Ich bin noch nicht viel weiter, aber gestern, auf dem...
teildesganzen - 21. Feb, 18:53
teildesganzen liest infinite...
Neben mir liegt dieses Monstrum von Buch mit 1000 eng...
teildesganzen - 20. Feb, 17:19
Occupied City von David...
Am 26. Januar 1948 kommt ein Mann nach Dienstschluss...
teildesganzen - 15. Feb, 15:38
Die verpasste Chance...
Literatur ist für mich ein Netzwerk, das horizontale...
teildesganzen - 13. Feb, 16:00

Archiv

April 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 

Suche

 

Web Counter-Modul

Sonntag, 16. Januar 2005

Mr. Strange and Mr. Norrell

Das Thema des Buches ist der Umgang mit Wissenschaft und Erkenntnis – dargestellt an einem etwas ungewöhnlichen Bereich: der Magie. Die Handlung spielt in England, zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Magie ist ein Teil der Geschichte Englands, der allerdings nur noch in Mythen überlebt. Damals war England in einen Nord- und einen Südteil geteilt, während der Südteil von den bekannten historischen Königen regiert wurde, herrschte über den Nordteil ein Magier-König, John Uskglass, bis er plötzlich im 14.Jh. verschwandt. Seitdem wird England in Stellvertretung von einem gewöhnlichen König regiert und die noch existierenden Zauberer sind Historiker, Theoretiker.

Bis Mr. Norrel auftaucht, der von sich behauptet, praktischer Magier zu sein. Nach jahrelangem Studium in Zurückgezogenheit tritt er an die Öffentlichkeit, um England zu helfen, das sich im Krieg gegen Napoleon befindet. Magie soll in England restauriert werden, um dieses Ziel zu erreichen. Diese Restauration geschieht jedoch nach Mr. Norrels Bedingungen, der für sich beansprucht, der einzige praktische Magier zu sein: er beansprucht sämtliche Literatur über Magie für sich, er bestimmt die Regeln von Magie und er definiert schließlich, was Magie ist: ausschließlich menschliche, „englische Magie“. Damit trennt er die von ihm akzeptierte und praktizierte Art der Magie von ihrer Basis, die nicht-menschlich ist: Fairies haben die Magie zu den Menschen gebracht und von diesen Elfen hat der bedeutendste Magier Englands, John Uskglass die Magie erlernt. Norrell versucht durch dieses Chisma die Magie unter Kontrolle zu behalten, denn der Kontakt zu den Elfen birgt für die Menschen Gefahren: Elfen sind unchristlich, unenglisch, was letztendlich heißt, sie sind irrational. Sie haben andere Werte, verfolgen andere Ziele, ihr Verhalten ist nach menschlichen Termen nicht zu verstehen oder vorhersagbar.

Plötzlich erscheint ein weiterer praktischer Magier, Johnathan Strange. Dieser stellt sich als völlig gegensätzlich zu Mr. Norrell heraus, der ein vorsichtiges, gelehrtes Verhältnis zur Magie hat, findet in Strange einen abenteuerlustigen, waghalsigen, aber sehr talentierten Schüler. Er versucht Strange jedoch genauso unter Kontrolle zu halten, wie die Magie selbst. Er zeigt ihm nur ausgewählte Bücher, untersagt ihm jeden Zugang zu seiner Bibliothek. Die beiden entfernen sich voneinander. Strange folgt Wellington nach Spanien und unterstützt diesen durch Magie in seinem Feldzug gegen Bonaparte. Strange will jedoch mehr: er will die ganze Magie, die echte Magie, die Norrell so fürchtet. Um dies zu erreichen gleicht er sich den Elfen an: er versetzt sich in einen temporalen Wahnsinn, der deren Irrationalität entsprechen soll. Und er hat Erfolg.

Es tritt ein, was Norrel verhindern wollte. Der Kontakt zur Elfenwelt wurde seinerzeit von ihm selbst hergestellt, weil auch er ohne deren Hilfe nicht ausgekommen ist, um der Magie den Stellenwert zu geben, die sie in England haben sollte. Der zur Hilfe gerufene Elf verlangt seinen Preis für seine Tat und mischt sich weiter in die menschliche Welt ein. Unbeachtet von Norrell und Strange fühlt sich der Elf beeinträchtigt von neuen Magiern in der Menschenwelt und versucht, sie zu zerstören. Es kommt zum Eclat, als Strange seine Frau an den Elfen verliert, und versucht, sie zurückzuholen. Der Elf verbannt Strange in ewige Dunkelheit, die sich als ein schwarzer, zeitloser Turm darstellt, der Strange überall hin begleitet. In diesem Status gelingt es Strange, sein Zeil zu erreichen: er bringt die echte Magie zurück nach England, die Magie, der der gesamten Natur innewohnt.

Strange und Norrell gelingt es mit einer Hilfe, die sie beide nicht begreifen können, den Elfen zu zerstören, und das magische Gleichgewicht der Welten wieder herzustellen. Sie bleiben jedoch beide Gefangene des schwarzen Turms, der sich als ihr Elfenbeinturm herausstell. Tatsächlich sind beide nun zufrieden damit, von der Welt abgeschnitten, ungestört magische Forschung zu betreiben, Forschung um der Forschung willen.

Was beide nicht erfahren: sie sind beide Werkzeuge einer Prophezeiung John Uskglass, der mit ihrer Hilfe seinen Feind, den Elfen besiegen wollte. Sie sind Teil eines Ganzen, das beide nicht ekannt haben: Norrelle, weil er dieses Ganze letztlich fürchtet, Strange, weil er sich arrogant darüber hinwegsetzt. Sie sind Vertreter des typischen menschlichen Umgangs mit Wissen und Erkenntnis: sie betreiben Wissenschaft um eines praktischen Zweckes oder um der Abenteuerlust wegen, sie sind kurzsichtig, erfolgsorientiert und egoistisch, ohne zu versuchen, den eigenständigen Sinn dessen zu erfassen, das sie instrumentalisieren. (Also eingentlich ein Plädoyer für die Philosophie.) Was bleibt, letztendlich uneffektiv ist, aber wenigstens auch nicht schadet, ist der sprichwörtliche Elfenbeinturm.

Das Buch ist wunderbar, es hat diesen trockenen Humor, sehr englisch, und versucht auf eine sehr unterhaltsame Weise Fakt und Fiktion zu vermischen, indem historische Personen und Geschehnisse integriert werden, und indem auf einen Pseudo-wissenschaftlichen Hintergrund rekurriert wird, der duch viele Fußnoten in die Geschichte eingebracht wird.

Freitag, 14. Januar 2005

berlin, benjamin und wegfahren im allgemeinen, zerfranst in sinnsuche

benjamin

ich habe walter benjamin aus berlin mitgebracht, und den wunsch, schnell wieder wegzufahren, zurück nach berlin, oder in eine andere stadt – ich habe den ganzen Dienstag damit verbracht, mich nach rom zu sehnen. gut, man könnte fragen, was es nutzt, immer wegzufahren, wenn man sich selbst immer mitnehmen muss, dazu kann ich nur sagen, ich habe nichts gegen meine gegenwart, und in einer anderen umgebung fühlt man sich irgendwie neu, so als ob man eine chance erhält. wenn ich mit freunden wegfahre, kann ich mich eine zeitlang so spielen, wie ich eigentlich bin, das ist keine Kontradiktion, vielleicht jedenfalls. es ist hart, so lange mit jemandem zusammen zu sein, jemand, der einen so verdammt gut kennt, besser, als man selbst sich kennt, und der mir einen spiegel vorhält, und das bild ist nicht das bild, das ich sehe, wenn ich in meinen spiegel blicke. abgesehen davon, dass in meinem spiegel gar kein richtiges bild mehr erscheint, weil ich mich zu oft schon selbst erfunden habe.

Freitag, 3. Dezember 2004

Manhatten Diary: Donnerstag

Thanksgiving wäre nichts ohne die Macy´s Thanksgivig-Day-Parade. Punkt 9 Uhr sind wir am Central Park, natürlich viel zu spät, wir laufen die Columbus Ave entlang und suchen nach einer Querstraße, in der man evt. etwas sehen kann. Groover schwebt vorbei. Zuletzt landen wir am Columbus Square, wo man zwar immer noch nicht die Parade sehen kann, aber einen etwas besseren Blick hat. Hier ist die Stimmung nicht so aufgeladen, wie direkt am Central Park West, weniger Klatschen und Rufen. groover
Nachdem wir genug gesehen haben, gehen wir frühstücken, die belgischen Waffeln im Manhatten Diner sind tellergroß. Ich vermisse das New Yorker Frühstück sehr. Wir checken aus und lassen die Koffer im Hotel, für einen letzten Gang zum Time Square. Die Stadt ist voller Menschen, das Wetter ist unglaublich, es ist bestimmt 18 Grad Celsius, manche laufen mit T-Shirt herum. Wir besorgen Mitbringsel in Touri-Shops. Als wir zurückgehen, fängt es an zu regnen. Wir retten uns in die Mall am Columbus Square und trinken Kaffee im Foodcourt im Untergeschoss. Auf dem Weg zum Hotel regnet es immer stärker und wir freuen uns auf einen Rückflug in durchnässten Klamotten. Unserer Stimmung weiter abträglich ist der Umstand, dass der bestellte Supershuttle zum Flughafen nicht zum vereinbarten Zeitpunkt da ist. Nach einem Anruf teilt man uns mit, dass der Wagen in a couple of minutes da sein wird. In Echtzeit bedeutet das 20 Minuten, danach ging es allerdings nicht direkt zum Flughafen, sondern erst durch halb Manhatten, um weitere Personen aufzugabeln. Statt der geplanten drei Stunden waren wir 1 ½ Stunden vorher am Terminal. Dort wurde uns mitgeteilt, dass wir nicht mit der Fluglinie zurückfliegen, die wir gebucht hatten, sondern mit der angeschlossenen Air France, die allerdings an einem anderen Terminal abfliegt. Ein Flughafen-Shuttle bringt uns dorthin, wir sind genervt. Weil wir so spät sind, können wir nicht sofort durch die Gates, sondern müssen warten, als Stand-By-Passengers. Dann kriegen wir unseren boarding pass und können quasi direkt durch ins Flugzeug. Egal, Air France hat schönere Flugzeuge als Delta, und dass wir von einem Fluglochfeld ins nächste fliegen, dafür können sie auch nichts, ich allerdings stehe kurz vor meiner ersten Tütenbenutzung.

Jetzt sind wir wieder da, ich bin im Jetlag, höre Intepol, und merke, dass ich wieder zurück möchte. Es gibt sicherlich schönere Städte als New York, aber es ist kein schlechter Ort. Außerdem war ich noch nicht im Moma. Was ich an Großstädten wirklich mag, ist dieses öffentliche Leben, das einen sehr viel stärker aus seinem Schneckenhaus herauszieht, als es eine Kleinstadt tut. Oder liegt es nur daran, dass man Tourist ist, und kein Zuhause hat?

Dienstag, 30. November 2004

Manhatten Diary: Mittwoch

Die Immigrantin im New Wave erzählt uns traurig, dass sie Berlin und die Adventszeit in Deutschland vermisst. Die Pfannkuchen sind genauso lecker wie im Manhatten Diner. Heute soll es endlich das Moma sein. Es regnet leicht und wir fahren mit der Metro. Am Moma zieht sich eine Menschenschlange bis zum Ende des Blocks und verschwindet dahinter. Ich wäge kurz ab, ob ich die Wartezeit und dann noch den Besuch der Sammlung mit meinen lädierten Füßen schaffe, und komme zu den niederschmetternden Schluss, dass es keinen Sinn hat. Ich tröste mich damit, dass ich jetzt einen Grund habe, noch einmal wieder zu kommen. Wir stöbern im Moma Design Store, in dem sogar Rührschüsseln Kultstatus bekommen und fahren dann noch einmal in die Downtown, zum Einkaufen. Es regnet immer noch und ich finde nichts zum Anziehen. Im Forbidden Planet stelle ich fest, dass es in New York auch keine größere Auswahl an Mangas gibt als hier, dafür aber zu sehr viel höheren Preisen. Wir nehmen die Metro zum Washington Square Park, der bestimmt sehr schön ist, wenn es nicht regnet. Nach einer Auszeit im Starbucks laufen wir noch ein wenig durch Greenwich, der Universitätsbuchladen lag leider nicht auf unserem Weg, mit der Metro zurück zum Hotel. Nachdem ich meine Tasche von innen getrocknet habe, machen wir uns auf zum Vor-Thanksgiving-Spektakel, gleich um die Ecke auf einer der Querstraßen der Columbus Ave. Mit halb New York schieben wir uns an den bereits aufgeblasenen, riesigen Ballonfiguren vorbei, begleitet von begeisterten Kinderrufen (that´s Groover, look there is Barney, … ) und machen lustige Fotos. Halb verhungert suchen wir dann Artie´s auf, wo es interessante Pickles und 15 cm hohe Pastrami-Sandwiches gibt. Nach einem erneuten Kampf durch Fairways, um Reiseproviant für den Rückflug zu kaufen, geben wir den Kino-Besuch auf.

Sonntag, 28. November 2004

Manhatten Diary: Dienstag

Heute ist mal ein anderer Diner dran, das New Wave. Die Kellnerin fragt uns, wo wir herkommen und erzählt uns in lupenreinem deutsch, dass sie eine Vertriebene aus Pommern ist, und sich zurück nach Deutschland sehnt. Sie meint, wir müssen unbedingt am Mittwoch abend auf die Columbus Ave, um die Thanksgiving-Day-Baloons zu sehen, die dort bis Donnerstag Morgen aufbewahrt werden. Es gibt wunderbaren French Toast und einen Bialy. Wir laufen quer durch den Central Park, bis zum Guggenheim Museum. Architektonisch ist das Museum ein Knüller, aber sammlungsmäßig interessiert mich das Moma mehr. Wir machen Fotos von der Innen-Schnecke und laufen auf der Fifth Upper East weiter bis zum Metropolitan Museum. Ein riesen Kasten, für den man wahrscheinlich Tage braucht, Louvre-ähnlich. Also weiter auf der Fifth, vorbei an netten Ein-Familien-Palästen, der jüdische Tempel Emanu-El wirkt leicht outer-place. Ich möchte in den Innenraum, wir müssen unsere Ausweise vorzeigen, es wird Name und Eintrittszeit notiert, unsere Taschen werden durchsucht, dann stellt sich heraus, dass der Innenraum momentan geschlossen ist, wegen der Guard (?), wir können warten, aber es könnte eine halbe Stunde werden. Wir entschließen uns zum Gehen, und ich bin enttäuscht, Synagogen sind interessant. In Bloomingdales kommt man immer rein, wir trinken Kaffee im oberen Stock, endlich bekomme ich auch einen Brownie. Das Sortiment ist allerdings weniger auf unsere Kreditkarte zugeschnitten, und wir wandern weiter Richtung Grand Central Station und Chrysler Building. Ich wäre lieber auf das Chrysler gefahren, als auf das ESB, aber das geht gar nicht, es ist ein reines Geschäftshaus und wir haben leider keinen Termin im obersten Stockwerk. Wir bewundern die Art déco Halle und laufen dann durch die Grand Central Station mit der grandiosen Halle zur Fifth, wo ich mir unbedingt die Public Library ansehen muss. Vor der Library stehen Tische und Stühle, Leute sitzen dort und trinken Kaffee, es ist nicht besonders kalt. Ich setze meinen Freund dort ab, und verschwinde im Inneren. Nach der üblichen Taschenkontrolle sehe ich mir die riesigen und wunderschönen Lesesäle an, erneute Taschenkontrolle, dann bin ich wieder draußen, nicht ohne eine weitere Taschenkontrolle. Es ist früher Nachmittag, die Tafel vor dem ESB zeigt Wartezeiten von 1 Stunde an. Also erst ein Wendy-Burger, die besten Burger der Fast-Food-Ketten-Welt. Danach durchstreifen wir erneut Macy´s und die Shops auf der 34th, besuchen die Manhatten-Mall, die aber nicht besonders viel zu bieten hat, und stellen uns dann in die Schlange vor dem Kartenverkauf des ESB. Es ist mittlerweile dunkel, und die Schlange ist merklich kleiner geworden, was aber nicht heißt, dass man nicht warten muss. Nach dem Kartenkauf steht man eine halbe Stunde in dem heißen, luftleeren engen Gang zu den Fahrstühlen, dann fährt man bis zur 80. Etage, wo ein bescheuertes Foto gemacht wird, und steht dann wieder in der Schlange bis zur Plattform. Mittlerweile bezweifele ich, dass ich mit den Stiefeln die richtigen Schuhe mitgenommen habe, weil meine Füße wirklich wehtun. Wenn wir den New Balance Laden gefunden hätten, hätte ich mir wahrscheinlich aus lauter Not neue Sneaker gekauft. Die Aussicht von der Plattform ist wirklich sehenswert und wir sind froh, dass wir die Nacht-Variante gewählt haben.
manhatten by night
Ich überrede meinen Freund danach, mit der Metro zurückzufahren und humpele dann noch ein wenig durch die Shops und Lebensmittelläden auf unserem Teil des Broadways. Zwischen mir und Fairways, einem der chaotischsten Supermärkte, die ich jemals besucht habe, entwickelt sich mittlerweile eine Art Hassliebe. Wir verschieben den Kinobesuch auf morgen.

Internetnische

für Notizen, Bücher, Musik, etc

Musikliste


Benjamin Biolay
La Superbe


Various
Le Pop 5
Flannery's bookshelf: read

Occupied CityRestlessOrdinary ThunderstormsDie wilden Detektive.VergebungVerdammnis

More of Flannery's books »
Flannery's  book recommendations, reviews, favorite quotes, book clubs, book trivia, book lists

abgrenzen
einloggen
Krimi-Schreiben
Krimilektüre
plaudernwährendlesen
Schein
Sein
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren