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Mittwoch, 15. September 2004

selbst schuld

In meiner Frühstückspause lese ich meinen MagA-Text und kritzele Kommentare an den Rand, alles Sachen, die ich noch ändern muss. Der Text ändert sich ständig, es ist mehr ein Textfluss, und so wie man nicht zweimal in den gleichen Fluss steigt, liest man auch nicht zweimal die gleiche Stelle, weil ich sie während des Lesens immer gleich ändere. Der Text wird nie fertig. Wahrscheinlich ist er zu einem Avatar meiner selbst geworden, ohne das ich das gemerkt habe, aber vermutlich verschwinde ich in dem Moment von der Erdoberfläche, in dem ich ihn wegschicke. Auch nicht schlimm. Obwohl ich eigentlich eine PS2 kaufen wollte, wenn ich abgegeben habe.

In meiner Mittagspause sitze ich vor dem Bildschirm und versuche die Frage zu klären, warum Lord Voldemort nicht gestorben ist, als Lily Potter seinen Todesfluch, directed to her son, auf ihn zurückgeblendet hat. Ich weiss nicht genau, warum das eigentlich so wichtig ist, aber Mrs. Rowling meint, es wäre wichtig, und wir glauben ihr mal, weil sie das Ganze ja auch verzapft hat. Es macht mich wahnsinnig, dass ich es nicht herausbekomme. Gestern bin ich beinahe von einem Roller überfahren worden, weil ich, total in Gedanken, die Straße überquert habe.

Ich wünschte, ich könnte mal entspannen, aber ich stehe immer total unter Strom. Ich denke ständig nur an die MAgA, an die Digicam, die ich gestern gekauft habe, an die Edingburgh-Reise, an das Oberseminar, das im Oktober wieder anfängt, an die Bücher, die ich dazu noch lesen muss, an die New-York-Reise, an die Termine im November - das alles macht mich total hibbelig. Außerdem könnte ich mich schon wieder auf eine Stelle bewerben, die ich gar nicht haben will, die aber höherdotiert ist, als das, was ich momentan mache. Das macht mich auch hibbelig. Mein Magen ist eine einzige Säureschleuder. Irgendwann drehe ich noch durch.

Ich weiss auch nicht, warum ich dass jetzt hier breittrete, aber ich habe keine Lust, mit irgendwem darüber zu reden, weil ich die Kommentare kenne: selbst schuld. Sehr hilfreich.

Sonntag, 12. September 2004

Die Zerstörung der Ewigkeit durch den Holocaust

Franz Rosenzweig beschreibt das jüdische Volk als in der Ewigkeit fundiert, als keiner Zeitlichkeit unterworfen. Es hat kein Land: es ist daher nicht an die räumliche Veränderung von Ländern gebunden, an räumliches Wachsum oder Verkleinerung infolge Teilung oder als Kriegsfolge. Es hat keine eigene Sprache: das jüdische Volk übernimmt die Sprache des Landes, in dem es lebt. Es ist nicht an die zeitliche Veränderung von Sprache gebunden, an das Aussterben und das Verschmelzen mit anderen Sprachen. Es hat keine eigene Geschichte. Die Geschichte des jüdischen Volkes ist die Geschichte des Alten Testamentes, Vergangenheit und Zukunft sind in der Gegenwart des jüdischen Volkes enthalten. Ein Volk, dass sich nicht durch ein Land, eine Sprache oder eine Geschichte identifiziert erhält seine Einheit und Identität nur durch sein Selbst. Dieses Selbst ist nicht zeitlich, es ist ewig.

Was der Holocaust bewirkt, ist neben der physischen Zerstörung des jüdischen Volkes noch etwas anderes: es drängt ihm eine Geschichte auf, eine Stunde Null. Damit geht ein Riss durch die Ewigkeit: der Holocaust verzeitlicht das jüdische Volk.

Freitag, 13. August 2004

Paradigmen

Man muss sich immer wieder ins Gedächtnis rufen, das unser Denken von Paradigmen bestimmt wird, die so tief verwurzelt sind, dass wir sie nicht mehr wahrnehmen. Kants Kategorienschemata ist allerdings nicht im Kopf, sondern es sind gesellschaftliche Muster. Das ist alles nichts Neues, aber es fällt immer dann erneut auf, wenn man sich mit anderen Gesellschaften beschäftigt, mit anderen Traditionen, vor allem in religiöser Hinsicht. Wie stark ist das eigene Selbstverständnis, das Zeitverständnis, der Blick auf das Leben, noch immer von christlicher Denkweise bestimmt, selbst wenn man sich nicht bewußt mit dieser Religion beschäftigt hat - aber man ist in diese Vorstellungwelt hineingeboren, damit aufgewachsen. Ansichten, die so selbstverständlich sind, wie das lineare Zeitverständnis, welches quasi einverleibt ist, sind für jemanden, der in jüdischer Tradition aufgewachsen ist, gar nicht selbstverständlich. Das Ich-Bewußtsein des Westens ist für Japaner lange nicht so ausgeprägt gewesen, wie es sich heute in fast exzessiver Weise darstellt ( :-) für diese Dramatik liebe ich die Japaner besonders).

Allerdings ist neben dem Bewußtsein für die faktische Formung unseres Denkens vor allem das Bewußtsein für die Möglichkeiten wichtig, die wir haben.

und gerade gelesen, neue Version, cool, freu ich mich drauf!

Dienstag, 3. August 2004

sekundenbruchteile

der moment, in dem das glas, das aus der hand gerutscht ist, in der schwebe ist, der zeitlose moment, in dem man weiss, dass es auf den boden fallen und zerbrechen wird, was hat dieser moment zu bedeuten? ist der moment realisation der reinen möglichkeit, weil ich den fall des glases verhindern könnte, wäre ich schnell genug, denn ich weiß ja, was passiert ist, ich habe gefühlt, wie mir das glas entgleitet: ich könnte mich nun drehen, die hand ausstrecken und das glas fangen. ist dieser moment ausdruck unserer freiheit, dinge nicht einfach passieren zu lassen, zu intervenieren?

oder ist dieser moment doch nur beweis dafür, dass die reflexion zu langsam ist, um mit der wirklichkeit des geschehens mithalten zu können. in der nanosekunde, in der mir bewusst wird, dass das glas im fallen begriffen ist, ist es schon zerbrochen.

Dienstag, 20. Juli 2004

hier und jetzt

diese welt ist nicht mehr transzendent, sie ist wysiwyg, gekauft wie gesehen. vielleicht ist das schade, vielleicht wollen wir es auch nicht anders. das bisschen schein-transzendenz, das uns angenehm ist, ist eine harry-potter-transzendenz, die gerade bis nach hogwarths reicht. vielleicht wäre der verlust der transzendenz aber zu verschmerzen, wenn wir nicht die immanenz an ihre stelle gesetzt hätten. wir richten unsere fragen nur noch an uns selbst und finden dort die antworten, die wir finden wollen.

Dienstag, 13. Juli 2004

bücher lesen

Als wir Sonntag vor einer Woche auf dem verregneten Grillfest des TT-Vereins waren, so ein richtiges Familiengrillen, mit Ehefrauen, Kindern, und Bergen von Fleisch, saß mir ein Mädchen gegenüber, ca. 13 Jahre alt, Brille. Sie hatte ein Buch auf den Knien, und las, die ganze Zeit, ohne aufzuschauen. Ich habe sie gefragt, was sie liest und sie guckt mich an und meint, Harry Potter. Ich frage, wie oft sie den Band schon gelesen hat, es ist der letzte, sie sagt, viermal. Wird das nicht langweilig, meine ich, sie schüttelt den Kopf. Die anderen Bände hat sie auch schon drei bis viermal gelesen. Scheiße, dachte ich, du warst auch mal so. Bücher immer wieder lesen, war früher nicht langweilig. Heute ist das anders, wenn man älter ist, liest man selten ein Buch zweimal. War es früher gut, die gleiche Amosphäre immer wieder zu reproduzieren, die gleichen Gefühle immer wieder zu durchleben? Versucht man das heute nicht auch, wenn auch nicht mit dem gleichen Buch, stattdessen aber mit Buch-Serien? Vielleicht lag es auch einfach daran, dass man früher mehr gelesen hat, mehr Zeit zum Lesen hatte, und zwangsläufig darauf angewiesen war, ein Buch mehrmals zu lesen, bis endlich der Nachfolgeband rauskam.

Freitag, 2. Juli 2004

Prioritäten und Probleme

Mittwoch war ich auf einem Vortrag über die Menschenrechte, genauer, Unviversalismus und Relativismus, hochkomplexe Materie, und leider habe ich nicht besonders viel verstanden, weil ich mit meinen Gedanken noch beim Mango-Sale war, und die Crux ist, dass ich wieder keinen Rock gefunden habe, dafür aber jede Menge anderer Teile, die ich eigentlich gar nicht brauche, die aber viel zu schön zum Liegenlassen sind. Der Vortrag gestern behandelte den Intentionalismus in der Philosophie des Geistes, und ich hatte vorher keine Zeit mehr einzukaufen, daher war ich etwas mehr bei der Sache, obwohl ich doch geknickt war, dass ich keine Zeit mehr hatte, die herabgesetzten Schuhen zu scannen. Sehr beruhigend ist doch, dass Andere genauso viele Probleme mit der verdammten Intentionalität haben, und dabei ist es doch garantiert nur ein Konstrukt, eine Erfindung für Phänomene, die man sonst nicht erklären kann. Warum lassen wir uns von so etwas vom shoppen abhalten? Heute und Morgen bin ich auf einem Seminar, und da habe ich garantiert keine Zeit mehr zum Einkaufen, ich hoffe nur, dass ich nicht wieder so viele Schokoriegel konsummieren muss.

Freitag, 11. Juni 2004

alte liebe

Am 25. spielen The Cure auf der Loreley und ich bin mal wieder am überlegen, ob ich gehen soll. Immer wenn ein Konzert in der Nähe stattfindet, überlege ich, ob ich gehen soll. Das liegt daran, dass ich The Cure früher mal wirklich geliebt habe. Ich habe die Platten wahrscheinlich zweimillionenmal gehört, immer der Reihe nach, damit ich etwas Abwechslung hatte. Und wenn ein Konzert war, hat man sich schon ewig vorher darauf gefreut, und es war einfach etwas besonderes. Irgendwann ist die Liebe dann mal weniger geworden. Heute besorge ich mir zwar die neuen CD´s, aber es ist mehr aus Interesse, vielleicht aus aus Komplettierungstendenzen, oder weil es einfach dazugehört. Vielleicht sollte ich nicht gehen, weil es einfach nicht mehr so wäre, wie früher. Wahrscheinlich bin ich enttäuscht, und das läge gar nicht am Konzert, sondern an mir. Und man schläft ja auch nicht mit dem Ex.

Oder sollte ich doch gehen? Vielleicht wäre es ja mal wieder nett, ...

Dienstag, 8. Juni 2004

langsam

Es gibt Tage, da bin ich langsam. Einfach nur langsam. Die Welt zieht an mir vorbei und ich sehe ins Nichts. Ich denke auch an Nichts, mein Kopf ist total leer. Irgendwann stellt sich die Frage, was ich eigentlich gerade machen wollte. Ich schaue auf den Schreibtisch und sehe den Sachverhalt. Einen Vordruck aufrufen, das wollte ich. Ich sehe wieder hoch, auf den Bildschirm, und fange an, das Menü zu durchsuchen. Bevor ich den Vordruck gefunden habe, vergesse ich schon wieder, was ich eigentlich machen wollte. Man könnte jetzt meinen, ich hoffe, der Tag geht schnell vorbei, aber ehrlich gesagt, ist es mir egal. Ich bin viel zu vergesslich, um auf irgendwas hoffen zu können. Fragt sich nur, wo ich in diesen kurzen Phasen bin, in der ich geistig nicht hier bin. Vielleicht in einem Parallel-Universum? Einer Parallel-Zeit? Vielleicht ist es dort netter und dann bleibe ich irgendwann mal da. Und am Schreibtisch sitzt meine leere Hülle.

Sonntag, 16. Mai 2004

die Zeit steht still,

indem sie ständig um sich kreist. Alles wiederholt sich in stehenden Bildern, mit gelb-rot Stichen, wie alte Farbfotos. Das Altbekannte materialisiert sich, verdichtet sich zu ontischer Substanz, rückt immer näher und nimmt mir die Luft zum Atmen. Es schluckt alles, was neu ist, alles, was ungewohnt ist, und modifiziert es in Gewohnheit. Die deja-vus töten jede Originalität und die Zeiträume werden immer kürzer, in denen man sich aufgrund von Umfeldänderungen neu fühlen kann. Ist das ganze Leben nur Flucht vor der Gewohnheit?

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