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Dienstag, 26. April 2005

zu viel Leben

heisst, dass man zu wenig Zeit hat, darüber nachzudenken. Die Realität hat mit voll in ihren Klauen, ich weiss aber trotzdem nicht so richtig, was ich im Moment bloggen soll.

Mein Denken ist zudem sehr eingeengt in Richtung MagA, die MagA ist wie ein Trichter, oder besser ein Sieb, dass alles andere Interessante außen vor lässt. Man mag sich jetzt verwundert fragen, ob es überhaupt etwas Interessanteres gibt als Sprachphilosophie - ok, das ist ein Scherz. Manchmal stehe ich quasi vor mir und überlege, wie ich überhaupt zu diesem ganzen Mist gekommen bin, wie ich auf dieses Thema gekommen bin, zu diesem Buch. Prinzipiell passiert es schon mal, dass ich plötzlich für einen Moment wach werde, mir meiner Umwelt bewusst werde, und mich frage, wie das überhaupt alles so gekommen ist. Wie ich hierher gekommen bin. In diese Stadt, in diese Wohnung. Manchmal sehe ich meinen Freund an, als sehe ich ihn zum ersten Mal.

Aber das Thema für die MagA, das ist so unabsichtlich, dass es schon gar kein Zufall mehr sein kann. Aber Schicksal ist es auch nicht, weil es das nicht gibt. Also ist es kurz gesagt meine eigene Schuld.

Sonntag, 3. April 2005

Johannes Paul II und der Blog

Eigentlich dient dieser Blog ja erst einmal einem persönlichen Zweck, nämlich es ist ein Art Schublade, in die Stückchen Gegenwart geworfen werden, damit man sie später als Erinnerung herauskramen, und sie chronologisch zuordnen kann. Oder, peinlich berührt, wieder zurückschmeißen kann. Tatsächlich kommen manche Sachen aber gar nicht erst in diese Schublade hinein, weil man in der Situation keine Zeit zum Schreiben hat, oder sie nicht so in die Öffentlichkeit stellen möchte, bzw. nicht weiss, auf welche Weise man sie verschlüsseln könnte, dass man selbst später in der Lage ist, sie wieder zu entschlüsseln.

Aber diese Motivation zum Bloggen ist ein Grund dafür, doch noch eine kurze Anmerkung zum Tod des Pabstes zu schreiben. Denn letztlich tangiert mich dieser Tod eigentlich nicht unmittelbar, weil ich evangelisch bin. Außerdem war ich immer gegen die dogmatische und unzeitgemäße Kirchenpolitik Johannes Pauls, jedenfalls in Bezug auf die meisten Punkte. Aber was mich wirklich berührt hat, war der Menschenauflauf auf dem Petersplatz, von denen die meisten sicher keine Voyeure waren, weil es denen wahrscheinlich nach einer Stunde langweilig geworden wäre. Stattdessen glaube ich irgendwie, dass viele aus dem Wunsch gekommen sind, um dem Pabst in seiner Sterbestunde beizustehen, und das hat mich wirklich berührt. Ich habe mich dabei ertappt, wie ich den ganzen Freitag abend, obwohl ich sicherlich besseres zu tun gehabt habe, N24 gesehen habe, und ein Gefühl dafür bekommen habe, was Kirche wirklich bedeuten kann, dass es um einen Zusammehalt geht, um eine Gemeinsamkeit, die Individuen verbindet, um um so etwas Menschliches wie Beistand und Sympathie.

Nichtsdestotroz spielte bei mir natürlich eine große Portion Voyeurismus eine Rolle, weil ich hauptsächlich auf zwei erleuchtete Fenster gestarrt habe, um den historischen Moment nicht zu verpassen, an dem sie geschlossen werden (was ja eigentlich gar nicht passiert ist, auch als der Pabst dann Samstag abend tatsächlich gestorben ist).

Mittwoch, 30. März 2005

was Frauen wollen

weiß mein Freund genau, und darum habe ich zum Geburtstag einen Tungsten E bekommen. Ich liebe ihn. Natürlich, meinen Freund auch. Ich bin ein Freak, was solche Sachen angeht. Ich verschwende viel zu viel Zeit, um Programme runterzuladen, die ich niemals brauche, nur für den Fall, dass, ... . Das ganze hat einen psychologischen Hintergrund: gut ausgestattete Organizer und Handys geben einem das Gefühl, autark zu sein, und auch innerlich geordnet. Handhelds sind eine Droge für Menschen, die immer auf alles vorbereitet sein wollen, die immer über alles die Kontrolle behalten müssen. Aber egal, die Teile sind eine Welt für sich und schon darum mag ich sie.

Mittwoch, 23. Februar 2005

die Beerdingung

Die Beerdigung war ein unsägliches und undurchdringliches Massiv an Trauer, unbegreiflich für alle, die wir hilflos vor der überfüllten kleinen Kapelle standen, in der Kälte, die man erst gar nicht spürt, weil man ständig gegen das Heulen ankämpft, die aber dann in die Knochen kriecht. Jeder steht irgendwie für sich alleine, jeder ist allein mit dem Gedanken daran, dass es jemanden getroffen hat, der nicht viel älter ist, oder dass hier eine Lebenssituation zersört ist, in der sich viele von uns befinden. Meine Freundin erlebt stellvertretend für uns das, was wir alle am meisten fürchten, und das macht sie noch einsamer. Ich sehe den ganzen Tag ihr Gesicht vor mir, als sie hinter dem Sarg hergeht, so voller Verzweiflung. Ich glaube, ich habe vorher noch nie echte Verzweiflung gesehen.

Wir fahren nach hause und ich habe ein schlechtes Gefühl, für uns ist die Beerdingung vorbei, für sie fängt das Elend erst an, die langsame Gewissheit, dass er tot ist, die Realisierung des Nicht-Änderbaren. Wir wohnen weit weg, sie hat Freunde bei sich in der Nähe, die sich um sie kümmern, und eigentlich haben wir uns lange nicht mehr gesehen. Fast fühle ich mich ausgeschlossen.

Auf der Rückfahrt ergeben ungewöhnlich viele Buchstaben auf den Kfz-Schildern einen Sinn.

Samstag, 19. Februar 2005

Tod eines Bekannten

Wie grausam ein Geschehen erscheint, das einfach passiert. Der Tod des Mannes einer Freundin kam so plötzlich am Donnerstag, völlig unvorhergesehen. Das Leben eines Menschen bricht einfach ab und zerstört in diesem Moment eine ganze Zukunft. Alles was bleibt, ist ein Nichts, ein Haufen leerer Zeit, die noch schwerer zu ertragen ist, wenn sie mit der erfüllten Vergangenheit konfrontiert wird. Die Zukunft zieht sich auf den Jetzt-Punkt zusammen. Alles wird so still.

Freitag, 14. Januar 2005

berlin, benjamin und wegfahren im allgemeinen, zerfranst in sinnsuche

benjamin

ich habe walter benjamin aus berlin mitgebracht, und den wunsch, schnell wieder wegzufahren, zurück nach berlin, oder in eine andere stadt – ich habe den ganzen Dienstag damit verbracht, mich nach rom zu sehnen. gut, man könnte fragen, was es nutzt, immer wegzufahren, wenn man sich selbst immer mitnehmen muss, dazu kann ich nur sagen, ich habe nichts gegen meine gegenwart, und in einer anderen umgebung fühlt man sich irgendwie neu, so als ob man eine chance erhält. wenn ich mit freunden wegfahre, kann ich mich eine zeitlang so spielen, wie ich eigentlich bin, das ist keine Kontradiktion, vielleicht jedenfalls. es ist hart, so lange mit jemandem zusammen zu sein, jemand, der einen so verdammt gut kennt, besser, als man selbst sich kennt, und der mir einen spiegel vorhält, und das bild ist nicht das bild, das ich sehe, wenn ich in meinen spiegel blicke. abgesehen davon, dass in meinem spiegel gar kein richtiges bild mehr erscheint, weil ich mich zu oft schon selbst erfunden habe.

Samstag, 13. November 2004

zwei thesen zur zeit

Die erste These lautet, dass Zeit dadurch entsteht, dass man sich immer wieder Ziele setzt. Die zweite These sieht die Sterblichkeit des Menschen als Grund für die Annahme der Zeit an. Die erste These zielt auf das Phänomen der subjektiven Zeit, die zweite These auf die objektive Zeit. Zeit wäre lt. der zweiten These nichts anderes, als die Uhr des Lebens. Wir organisieren das Leben zeitlich, weil wir wissen, dass wir sterben werden. Wir zählen die Tage und Stunden, bis zum Tod. Der Tod ist das Ende der objektiven Zeit, aber diese Zeit muss überindividuell sein, mit jedem Individuum, das den Tod erwartet, tickt sie weiter. Man könnte diese zweite These mit der ersten verbinden: wir setzen uns Ziele, weil wir wissen, dass wir sterben werden. Die Zeit, die wir für die Erlangung eines Zieles brauchen, strukturiert unser subjektives Leben.

Was ist mit dem Menschen, der nicht weiß, dass er stirbt? Wußte Caspar Hauser, dass er stirbt? Existierte die Zeit für ihn? Nur ein Blinder allerdings kann Veränderungen ignorieren, das Wachsen und die Veränderung des Körpers. Aber wie kann Caspar Hauser ahnen, dass diese Veränderungen in den Tod des Körpers münden?

Wenn der Mensch nicht weiß, dass er stirbt, setzt er sich dann keine Ziele mehr? Verfolgt man Ziele nur deswegen, weil man etwas beenden muss, bevor der Tod das Ende des eigenen Lebens bedeutet? Versucht man, durch die Einteilung der Lebensspanne mit Hilfe von Zielen, den Tod zu besiegen, indem man, wie im Zenon-Paradox, kleiner Kontinuitäten einbaut – nein falsches Paradox, die Ziel-Spannen werden nicht wieder durch immanente Ziele ad absurdum geführt, obwohl das auch schon einmal passieren kann. Was dann? Hat man dann die Zeit besiegt, und wenn es auch nur die subjektive Zeit ist? Das Ende kommt allerdings doch, und dann fragt man sich, was man mit der Zeit gemacht hat, die einem gewährt war. Man hat versucht, sie zu ignorieren, und hat sie damit verloren.

Dienstag, 9. November 2004

so viel passiert

aber so wenig wichtiges, die ArtC ist dieses Jahr nicht so bunt und schön gewesen, wie sonst, vielleicht war ich schon zu oft da, das Husserl-Seminar war gut, da, wo es mein Thema berührt hat, aber ich kann mich momentan nicht so auf Phänomenologie konzentrieren. Nicht die Schuld der Phänom., aber: Analytische Ph. macht blöd. Am Sonntag wollte ich mal wieder sterben. Ab morgen ist dieses seltsame Karriere-Seminar und irgendwie ist es gut, mal für drei Tage wegzukommen. Auch wenn es eine sinnlose Veranstaltung ist. Wer weiß, wozu es gut ist.

Montag, 25. Oktober 2004

Veränderungen

Einer dieser Modezeitschriften, die ich bedauerlicherweise zu lesen pflege, widmet sich diesen Monat dem Thema Veränderung und in dem Psycho-Test, den ich zu diesem Anlass mitgemacht habe, liege ich in der mittleren Sektion (ich liege immer in der mittleren Sektion bei Psycho-Tests), stehe also zwischen der Entscheidung, eine Veränderung vorzunehmen und alles so zu lassen, wie es ist. Sehr hilfreich. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass eine Charakteränderung seit dem 20. Lebensjahr fast nicht mehr möglich ist, und wenn doch, ist diese Veränderung von außen erzwungen. Man ändert sich nicht selbst, sondern passt sich immer nur veränderten Gegebenheiten an.

Ersteres ist irgendwie beruhigend, letzteres sehr einleuchtend. Der Mensch gehört physikalisch zu den Trägheitsmomenten, er braucht einen gewissen Impuls, der von außen einwirkt, um seine Laufbahn zu ändern. Wir verändern uns erst dann, innerlich oder äußerlich, bzw. situativ, wenn wir es gar nicht mehr mit uns oder der Situation, in der wir uns befinden, aushalten. Interessant ist, dass lt. dieser Theorie die Situation das Starre ist, und der menschliche Charakter das Anpassungsfähige (aber nicht selbst veränderungswillige). Das ist nur dann trivial, wenn man nicht gewohnt ist, die Intitiative eigentlich beim Subjekt selbst zu sehen: ich kann mich ändern, weil ich mich ändern will. Nein, wahrscheinlich nicht, denn, warum soll ich mich verändern wollen? Aus einer Laune heraus? Die eigene Persönlichkeit, so schwer fassbar sie auch ist, scheint doch das einzig Fixe in dieser sich ständig ändernden Welt zu sein, in diesem Fluss der Phänomene. Wenn wir auch noch diesen festen Standpunkt verlieren, werden wir vom Fluss mitgerissen und lösen uns in ihm auf. Umso schlimmer für diejenigen, die ihren Charakter ablehnen und den festen Halt woanders, oder in jemand anders suchen müssen.

Und – vielleicht möchten wir uns nicht anpassen, sondern anerkannt werden, vielleicht wollen wir uns nicht selbst ändern, sondern wir wollen, dass die anderen sich ändern, oder zumindest ihre Meinung über uns. Was noch nicht einmal etwas mit Überheblichkeit zu tun haben muss, - und auch nicht mit Trägheit.

Dienstag, 21. September 2004

schicksal

Schicksal ist nicht etwas, das uns bevorsteht, eine einzelne gerade Straße, die wir gehen müssen – Schicksal bedeutet, dass wir in die Welt eingebunden sind, dass wir in einem Zusammenhang stehen. Es handelt sich um keinen bestimmten Zusammenhang, keinen benennbaren oder verstehbaren Zusammenhanng, es ist nur das, was wir eben Welt nennen, das, was uns umgibt, die Menschen, die Geselllschaftsform, das Land, in dem wir leben, die Stadt, unsere Arbeit, die Meinung, die uns umgibt, das und alles andere. Nicht mehr und nicht weniger. Schicksal hat damit nichts mit Zukunft zu tun, sondern es ist nur Vergangenheit und Gegenwart. Es ist das, in das wir hineingeworfen werden (um mit Martin „Dunkel-Dunkel“ Heideggers Worten zu reden) und dass womit wir leben, was unser Leben gestaltet – was wir aber auch mitgestalten können.

Sein Schicksal ändern heisst in diesem Sinne, die Welt zu ändern, in der man lebt.

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