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Editors

Die Editors klingen wie Interpol, und auch wenn das anfangs noch genervt hat, ist es jetzt egal, weil es eine gute Platte ist. Man sollte sich also nicht davon abschrecken lassen, dass es wie ein Plagiat scheint, oder ein auf-den-Zug-aufspringen klingt. Im Mittelalter war es normal, ein Plagiateur zu sein, und nur in der heutigen Zeit, wo jeder ein Original sein möchte, scheint es kritikfähig. Und was bedeutet schon, ein Original zu sein – nichts und niemand ist ohne Wurzeln, und wie und ob man diese Wurzeln modifiziert bleibt dem Einzelnen überlassen. Tatsache ist, dass die Editors wahrscheinlich aufgrund ihrer Nähe zu Interpol sehr viel leichter einen Plattenvertrag bekommen haben, als noch Interpol selbst. Und außerdem kommen die Editors aus Birmingham, als wenn das nicht schon Unterschied genug wäre. Vielleicht hätten sie sich „The Editors“ nennen sollen, das hat eine gute britische Tradition und hätte noch einen weiteren Unterschied zu Interpol gebildet, wenn man das nun forcieren möchte. Stattdessen kann man sich auch einfach nur die CD anhören und sie mögen.

Soll ich jetzt noch etwas zur Musik sagen? Also, ähem, sie klingen ein bisschen wie Interpol, aber eigentlich nur was die Instrumente (Bassbetont, 80er Gitarren) und die Stimme von Smith angeht. Die Melodien sind weniger treibend, weniger bedrängend, weniger klaustrophibisch als bei Interpol. Stattdessen sind die Songs atmosphärischer, die Texte melancholischer und persönlicher.

Lieber Gott der Pop-Musik, ich danke dir für das Wave-Revival, habe ich das schon mal gesagt?

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