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Sonntag, 11. September 2005

Es ist sinnlos, nach Sinn

zu fragen oder einen Sinn realisieren zu wollen. Die Tage laufen gleichgültig vorbei, sie sehen sich nicht um und schwinden im immer näher heranrückenden Halbdunkel, das nach hinten hin durchsichtiger wird. Durch das Glas schimmert nichts hindurch. Ist es besser, etwas Ganzes schaffen zu wollen, als in einem Ziel zu enden? Etwas Ganzes, etwas Vollständiges, etwas, das nicht nur ein Ende hat, sondern auch eine Kohärenz beinaltet, nicht nur einen Abschluss, sondern auch eine Geschlossenheit in sich findet.

Wenn man ein Kind zeugt, versucht man genau das zu erreichen, denn ein Leben hat immer einen Anfang und ein Ende, und das Dazwischen ist etwas Einmaliges, Persönliches, und irgendwie Geschlossenes. Wenn man ein Bild malt, eine Skulptur anfertigt, oder ein Buch schreibt, versucht man ebenfalls, dieses Ganze zu erlangen, das sich in der Abgeschlossenheit der Produktion zeigt und in sich Verweise zwischen Inhalt oder Darstellung, Form und Machart beinhaltet. Im Gegensatz zu dem Leben eines Kindes erarbeitet der Künstler oder Schriftsteller dieses Ganze, konstruiert es, erzwingt es, in einem Gewaltakt gegen die Materialien und gegen sich.

Wann ist etwas beendet? Wenn es perfekt ist? Perfektion ist etwas anderes, Perfektion ist relativ, zeitlich, dynamisch und vergänglich, was natürlich von der Interpretion des Begriffs „Perfektion“ abhängt, während der Abschluss des Ganzen einen Bruch mit der Zeit darstellt. Der Abchluss des Ganzen ist ein Statement, das in den gleichgültigen Lauf der Zeit hineingestellt wird und von diesem nicht berührt wird. Nichts ist jemals beendet, außer man erklärt es für beendet, indem man es abschließt und es in den Raum der Zeit stellt.

Ist etwas beendet, wenn man alle Verweise ausgeschöpft hat, wenn alle Verweise letztlich auf sich selbst zurück verweisen, wenn Möglichkeiten eines Themas verwirklicht wurden?

Dienstag, 30. August 2005

Monsters of Spex

Das beste Festival des Jahres fand zweifellos an diesem Wochenende in Köln unter der Bezeichnung „Monsters of Spex“ statt. Spex, diese einst unsäglich intellektuell-vor-sich-hin-schwafelnde Zeitschrift, hat es geschafft, ein paar der unglaublichsten Bands zusammen zu bringen und in einem Kaleidoskop der Superlative auf die Bühne des Deutzer Jugendparkes zu stellen.

Die halben Klassiker
Hot Hot Heat gehören zu den Bands, die vor zwei Jahren von der Londoner Musikzeitschriftenszene in den Himmel gehypt wurden, sie unterscheiden jedoch sich von all den anderen Hypes dadurch, dass sie immer noch, oder wieder, da sind. Man kann sie zu den Anfängen all jener Bands zählen, die man heute in Pulli und Oberhemd oder Anzug energetische und laute Popsongs singen hört. Das alles macht sie irgendwie zu halben Klassiker, schon weil sie den Hype der Music-Magazine-Schreiber überlebt haben. Vielleicht kommen sie nach ihrer Initialzündung nie mehr ganz nach oben, aber es gibt diese Bands die immer da sind, z.B. Supergrass, und vielleicht sind sie so ein Fall. Gutes Konzert.
hothotheat

Als wir etwas essen wollen, merken wir, das es nur einen Grillwürstchenstand gibt und einen Tisch, hinter dem zwei Damen versuchen, das Schmieren der Baguettes der Nachfrage anzupassen, was ihnen nicht ganz gelingt. Vermutlich muss man nicht essen, wenn man zu der elitären Gruppe intelllektueller Musikjournalisten gehört, und überträgt diese Tendenz automatisch auf das geladene Publikum. Falsch gedacht.

Feuer zieh mit mir
Mit dem Baguette in der Hand schaffen wir es gerade noch rechtzeitig zum Auftritt von Arcade Fire. Auf einmal ist die ganze Bühne voller Leute und voller Instrumente, auf einmal ist die Luft durchtränkt von Musik, die Atmosphäre sprüht vor Energie, das Leben ist ein Lichterfunken von Emotionen, und als man wieder zu Atmen kommt, ist man Teil des besten Konzertes des Festivals, vielleicht auch des ganzen Jahres. Arcade Fire kann man schlecht beschreiben, optisch erinnern sie an eine wahnsinnige Version der Kelly-Family, ohne den Lumpen-Look, musikalisch wird des öfteren der Vergleich mit den Talking Heads bemüht, manchmal klingen sie wie Modest Mouse, aber das ist nur ein verbales Herantasten an ein Phänomen der Unaussprechlichkeit. Wenn man die Platte mag, wird man die Auftritte lieben, bei denen der Drummer nur einer der optischen Highlights ist, vor allem seine wiederholten Versuche, einen der Gitarristen zu erwürgen. Wunderbar.
arcade fire

Die Saurier
Sie sind plötzlich wieder sehr lebendig. Dinosaur Jr. Kaum zu glauben. Optisch ist die Zeit nicht spurlos an ihnen vorübergegangen, J Mascis` Haare sind weiss geworden, aber er trägt sie immer noch offen und lang. Lou Barlowe sieht etwas ziviler aus. Musikalisch ist wahrschleinlich kein Unterschied zu einem Konzert festzustellen, das vor 15 Jahren stattgefunden hätte, hätte ich sie damals schon gesehen. Sie spielen Sachen, die mein musikalisches Gedächtnis in den hintersten Winkel abgelegt, aber nicht vergessen hat und plötzlich kann man auch Freakscene wieder mitsingen. Hammerhart. Und was für Gitarren, was für Gitarren, … .

Die Exotin
„Die sehr bezaubernde Annie“ wie sie angekündigt wird, eine skandinavische Schönheit, die mit klarer heller Stimme Zeilen zu elektronischer Tanzmusik intoniert. Ein kleiner Vorgeschmack auf den Headliner.

The latest loved british Asis
Hard Fi haben eine akzeptable CD gemacht, die man gerne hört, die es allerdings nicht in meine All-Time-Favourites schaffen wird, was die meisten Bands aber sicher nicht erstreben, wenn sie hören, wer da sonst noch so gelistet ist. Hard Fi geben sich ungeheuer selbstbewusst, die Gesten des Sängers sind vorortsmäßig protzig, und sie liefern ein gutes Konzert. Man hat die ganze Zeit das Gefühl, als wenn die Karriere á la OASIS völlig unzweifelhaft in ihren Köpfen vorprogrammiert ist, aber da warten wir ja doch erst mal ab. Musikalisch schadet so ein bisschen Größenwahn jedenfalls nicht.
hardfi

Die Lieblingsband der Thirty-Somethings
Tomte flirtet seit jeher mit der vorgezogenen Midlife-Crisis der Plus-End-Zwanziger, und war das auch am Anfang sehr tröstlich, wird es jetzt langsam etwas nervig. Gut, das Leben hat keinen Sinn. Beziehungen sind endlich. Verstehen ist eine Illusion, das Selbst etwas schwer zu finden und zu fassendes. Aber auch wenn es hart ist, wir müssen weitermachen, es ist die nicht Sonne, die untergeht, … . Zwischendurch Thees Ullmanns selbstverliebte, pseudolustige kleinen Geschichten. Findet Euch endlich (mit euch ab), oder get lost.
tomte

Maximum-Spass
Eine äußerst unterhaltsame Bühnenshow, inclusive virtuoser Hüpfer, und eine dynamische Darbietung der Debut-CD bieten Maximo Park, die sogar zu einem kleinen Nachschlag nochmal auf die Bühne kommen dürfen. Paul Smith erzählt, dass sie morgens um fünf losgeflogen sind und am nächsten Morgen um fünf schon wieder weiter müssen, aber was interessiert das Publikum schon das Leben einer Band, setzt er fast entschuldigend hinzu, und wir grinsen und lassen sie weiterspielen. Maximo Park gehören zu dem Besten und Kreativsten, was die neue Mod-Gitarrenszene im Ausgang von Franz Ferdinand hervorbringt, wenn auch die neuen Stücke, die sie in die Show integrieren, noch sehr dem Debut verhaftet sind. Aber wait and see.
maximopark

Dancefloor Eleganz
Zuletzt die seltsamen St.-Etienne, die schöne Melodien in Elektro-Pop verpacken, und textlich eine Welt des Unaufgeregten, Unspektakulären aber liebevoll Vertrauten, gespickt mit den Kuriositäten des Alltags, präsentieren. Manchmal süßlich-ironisch, immer elegant und stilvoll – es gibt keinen Grund, sie nicht zu lieben, aber manchmal auch keinen zwingenden Grund, es zu tun. Deren Sängerin ist das optische Glanzstück der Show, die perfekte Materialisation der Songs, und man wünscht sich, man könnte sich genauso zurückhaltend elegant bewegen, wie sie es auf der Bühne tut. Aber tanzen darf man, das ganze Konzert über. Der perfekte Abschluss für ein wunderbares Festival.
stetienne

Sonntag, 21. August 2005

Eindrücke vom WJT

Es ist Samstag und wir entschließen uns, auch ein paar Live-Eindrücke vom WJT zu bekommen. Auf der Fahrt zum Hauptbahnhof sitzen ein paar Pilger im Abteil, viele davon Deutsche, die z.T. die gleichen dummen Witze reißen wie die spezies des 17jährigen Gymnasisasten das nun mal so tut, was bedeutet, dass in betont provozierender Art tabus aufgegriffen werden, die schon lange keine mehr sind, begleitet von lustigen Aktionen, die man als gemeingefährlich klassifiziert, wenn man die 30 überschritten hat. Man versucht sich vorzustellen, dass Dieselben mit ergriffenden Gesichtern, und vor allem schweigend, den allgemeinen Segen des Papstes in Empfang nehmen und stellt fest, das dazu die eigene Fantasie nicht ausreicht. An der Haltestelle Erftstadt ist es ruhig, eine Traube Pilger wartet auf die Shuttle Busse, die meisten sind wohl schon auf dem Marienfeld. Wir erreichen den HBF mit nur mininaler Verspätung. Pilger mit Fahnen laufen in einer ordentlichen Schlange an uns vorbei, ansonsten ist der Bahnhof dem Umständen entsprechend leer, nur die Anwesenheit der Polizei und die Absperrungen vor dem Eingang lassen auf das Chaos des WJT schließen.
weltjugendtag dom
Auf der Domplatte endlich Pilger, aber auch nicht so viel mehr, als sonst japanische Touristen, mit dem Unterschied, dass sich die Pilger nicht rücklings auf den Boden legen, um auch noch die Domspitze aufs Foto zu bekommen, und die Gesänge natürlich. Durch die Hohe Straße zieht eine gut organsierte Masse polnischer Pilger, gut zu erkennen an den einheitlichen blauen T-Shirts, ausgestattet mit tragbaren Lautsprechern, singend Richtung Bahnhof. Danach wird es fast pilgerlos, nur noch vereinzelt sieht man individuell Pilgernde mit dem blauen Schlüsselanhänger.
benedetto
Ab dem Kaufhof scheint die Stadt wieder den Kölnern zu gehören. Es wird eingekauft, statt gesungen, und alles in allem wird es ab hier ein ganz normaler Samstag. Als wir wieder zu hause sind, gucken wir kurz in die Live-Übertragungen im Fernsehen vom Marienfeld, und das war es erst einmal mit dem WJT.
weltjugendtag fotos
Was zieht die bis-30-jährige Weltbevölkerung zu so einem Ereignis? Ist es der Pabst, den man ungefähr so dringend sehen wollte, wie ich Robert Brandom? Oder das allgemeine Gemeinschaftsgefühl, das in diesem Moment gekittet wird, durch ein Gefühl von Religiosität, wie auch immer das aussehen mag? Gut, es wird schon ein katholisches Gefühl von Religiosität sein - oder doch nicht? Wie wichtig ist die Katholische Kirche für die Teilnehmer? Ich vermute, nur halb so wichtig wie die Integrationsfigur Benedikt und das Gefühl, für kurze Zeit in einer Familie von Geistesgesinnten zu sein. Wie viel Anteil hat ein trotziges Zur-Schau-stellen von religiösen Glauben, die Demonstration des Glaubens in massenhafter Form, die dem modernen Agnostizismus, respektierlich Desinteresse, zeigen will, wie viele es doch sind, für die der Begriff Gott mehr ist, als ein immer noch beliebter Kritikpunkt des Rationalismus?

Donnerstag, 18. August 2005

schnipsel aus dem Gedankenfluss

bekomme ich noch Urlaub, bevor ich gehe - mich interessiert hier nichts mehr, nicht mal die Sachen, die ich früher gerne gemacht habe - endlich ein job-Ticket und freie Fahrt nach Köln und Bonn - ich brauche eine Beschäftigung, ich sollte einen Text schreiben, aber mir fällt nichts ein - wie sich das Image der Engländer ändert, gestern noch die distinguierte, Tee-trinkende und leicht näselnde Gesellschaft, heute die Prolls, mit ihrem lustigen Accent, in Trainern und mit vorgeschobenen Lippen, aber das sind alles nur Stereotype, aber wie kann man eine Nation lieben, wenn man nicht ihre Stereotype liebt - Politik ist interessant momentan, ich liebe es, Zeitung zu lesen, weil alle auf Stoiber herumhacken, aber ich bin ehrlich besorgt, wie es nach der Wahl weitergehen soll, egal wie sie ausgeht - alle sind in Köln und feiern den WJT, und ich sitze hier, aber das ist nicht meine Party - Plessners Schrift zur Trennung von Gemeinschaft und Gesellschaft, es ist gut zu hören, dass die Gemeinschaft sich auf den engen Bereich beschränkt, und deren Gepflogenheiten sich nicht auf die Gesellschaft übertragen lassen sollen, innerhalb derer Distanz gewahrt und andere Regeln beachtet werden - Sprache archäologisch ist eine ganz gute Alternative zur Sprache philosophisch momentan, oder der Mensch in archäologischer Hinsicht, was macht einen Menschen zum Menschen: seine Zweibeinigkeit, von der aus alles andere sich entwickelt hat - diese Paläontologen!

Mittwoch, 10. August 2005

Seltsame Phasen im Leben

und in einer davon befinde ich mich gerade. Man könnte es Interessenlosigkeit nennen, oder ennui, aber ohne die gelangweilte Ruhe, die diese Begriffe begleitet, sondern eher verbunden mit einer angespannten Nervösität, einem ständigen Suchen und Kramen, Lesen und Weglegen, Aufgreifen und Fallenlassen. Gesucht wird ein Fragenkomplex, mit dem man sich beschäftigen will, ein Philosoph, der irgendeine Saite berührt, eine Richtung, die man kennenlernen möchte. Voraussetzung: schwierig, da es nicht allzuweit von dem entfernt sein soll, was man vorher gemacht hat, aber weit genug davon entfernt, damit man nicht immer daran erinnert wird. Leider hoch paradoxös, und alles in allem eine wenig angenehme Situation. Benötigt wird Ablenkung, aber mit Mitteln, die zu nah an dem sind, von dem man sich ablenken möchte.

In extremen Momenten könnte man es mit Liebeskummer vergleichen, dem Wunsch nach etwas, das man nicht (mehr) haben kann, vielleicht, weil man sich selbst den Weg verbaut hat. Alles vergessen wollen, aber nicht können. Gedankliches Zusammenzucken, wenn man über Begriffe oder Argumentationen stolpert, die man vor kurzem noch bearbeitet hat, wo noch vor kurzem die Chance bestanden hat, sie zu klären, eine Chance, die man verpasst hat, selbst schuld. Die Vorstellung, dass nichts anderes an diesen Ansatz/dieseRichtung heranreicht, dass nichts anderes es wert ist, sich damit zu beschäftigen, verbunden mit dem Gefühl, sich selbst dafür disqualifiziert zu haben. Vielleicht tut es sogar ein wenig so weh wie Liebeskummer.

Bisher hat sich immer ein Weg gefunden, also wird sich auch jetzt einer finden.

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