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Samstag, 29. September 2007

Japan Reise Tag Sechs

Mittwoch, 25.07.07

Wir fahren nach Nara! Nara ist die erste Hauptstadt Japans und die Gebäude sind dementsprechend riesig und archaisch. Aber der Reihe nach: wir fahren vom Bahnhof aus mit dem Bus zum Park von Nara und begegnen dort Rehen und Hirschen, die augenscheinlich bereits auf uns warten. Besser gesagt, sie warten darauf, dass wir rundes Waffelgebäck kaufen und es ihnen hinhalten, damit sie danach schnappen und uns so lange verfolgen, bis wir ihnen auch den Rest von dem Zeug geben. Gut, wir haben darauf verzichtet, weil uns unser Leben und unser Regenschirm lieb ist (wenn sie keine Waffeln bekommen, scheinen sie auch Schirme zu nehmen).

Nach einer kurzen Wanderung durch den nach Rehkot riechenden Park, gestochen von unzähligen Mosquitos (es ist ein Gerücht, dass sie nur abends stechen), erreichen wir den Todaiji-Tempel, dessen riesiges, rot-grün-bemaltes Dach von zwei goldenen Hörner gekrönt ist.

Japane

Im Inneren des Tempels steht der größte Buddha Japans und weitere angsteinflößende Statuen. In einer der Säulen im hinteren Teil des Tempels ist eine Öffnung, durch die sich Kinder und Erwachsene quetschen, egal wie dämlich es aussieht, weil das nämlich Glück bringen soll. Ich frage mich, ob schon mal jemand stecken geblieben ist und wie viel Pech das zusätzlich bringt.

Wunderbarerweise gibt es im Tempel Postkarten. Habe ich erwähnt, dass Japan nicht gerade ein Ort ist, wo man an jeder Ecke Postkarten bekommt? Scheint dort wenig populär zu sein, auch wenn zu jeden Gelegenheiten Hunderte von Grußkarten versandt werden. Jedenfalls brauchen wir nun keine Angst mehr zu haben, dass unsere lieben Freunde und Verwandten uns steinigen, wenn wir wieder zurück sind. Gut, wir brauchen noch Briefmarken.

Es ist heiß, aber wir schleppen uns tapfer weiter durch den Park. Weitere Tempel erwarten uns, außerdem eine große Glocke und mehr von diesen außerordentlich schönen Alleen aus Steinleuchten. Hier sind im Gegensatz zum Todaiji nicht so viele Touristen, aber die Aussicht ist wunderbar. Man sieht auf die grüne, bewaldete Umgebung und die Dächer der Tempel und im Hintergrund blinken die Goldhörner des Todaiji. Insgesamt erscheint die Anlage mit den vielen Grabsteinen (?), Steintreppen, Altären und verwinkelten Ecken wie verzaubert.

Leider haben wir keine Zeit mehr um die anderen Tempel in Nara zu besichtigen. Auch das Mittagessen findet im Zug statt (Supermarktfood, in Japan immer wieder ein Erlebnis). Nachdem wir in Osaka angekommen sind und unser Hotel bezogen haben, folgt schon das nächste Erlebnis: ein Matsuri.

Matsuris sind japanische regionale Feste, vielleicht vergleichbar mit unserer Kirmes, aber mit religiösen Bestandteilen, wie Prozessionen und Lampion-Fahrten. Wir sind sofort mitten im Gewühl und es ist unglaublich. Die Mädel tragen Kimonos und sehen unglaublich stylisch aus, die Jungs eine Art Sommerkittel oder sind modern gekleidet, was einen ziemlich guten Kontrast abgibt.

Japanf

Die Straßen sind voll, die Menschen drängen sich zwischen den Ständen hindurch, die seitlich des Flusses aufgebaut sind. Die Stände allein sind ein Erlebnis, es gibt Bottiche mit kleinen Goldfischchen, die man mit einem Papierkäscher fangen kann, bis das Papier durch ist (und dann in einer Plastiktüte mit nach Hause nimmt), Aale, die mit Schlingen gefangen werden, bunte Ballspiele, Frankfurter Würstchen am Spieß, die mit Ketchup-Sauce bepinselt werden, Pfannkuchen mit Oktopus, Pfannkuchen am Stäbchen, dünne Fladen, die belegt und mit einem Ei überbacken werden, und die japanische „Pizza“ mit Weißkohl und unterschiedlichen Zutaten. Dazwischen finden sich übrigens auch Stände mit Pommes und ein Döner! Auf dem Fluss fahren Boote mit Trommlern und Mönchen, illuminiert von brennenden Fackeln.

Wir stehen eine Weile auf der Brücke, in der Hoffnung, das angekündigte Feuerwerk zu sehen, aber wir sehen leider gar nichts und irgendwie kann uns auch niemand sagen, wo dieses Hanabi stattfindet. Auf der Suche nach dem Feuerwerk laufen wir durch die kleinen Gassen von Osaka, wo nur noch Locals in Gruppen stehen und trinken und essen. Als wir tatsächlich den Ort erreichen, wo das Feuerwerk stattfindet, ist es vorbei. Wir laufen zurück, essen noch etwas und fallen ins Bett.

Samstag, 22. September 2007

Japan, Tag Fünf

Zum Frühstück gibt es Unbeschreibliches: ein weiches Ei in einer Art dünner Sojasauce, getrocknete kleine Fische, die leicht süsslich schmecken, Misosuppe, Salat mit Nudeln, geräucherter Fisch und andere seltsame Dinge, wieder dekorativ in kleinen Schüsselchen serviert. Zum Glück gibt es Reis. Das Schlimmste an diesem Frühstück nennt sich natto, wobei es sich um fermentierte Bohnen handelt, die schon beim Verrühren der mitgelieferten Würzpaste eklige Fäden ziehen und ziemlich fürchterlich schmecken. Aber auch sehr gesund sein sollen, wenn man es tatsächlich herunterkriegen sollte.

Schloss-Himeji

Mit dem Shuttlebus fahren wir in die Nähe des Schlosses von Himeji, das zu den schönsten Schlössern Japans gezählt wird und sich weiß, mit geschwungenen Dächern, über der Stadt erhebt. Der Himmel ist strahlend blau und es ist schon am Morgen recht warm. Wir gehen den Weg zum Schloss hinauf, dass je nach Perspektive immer anders aussieht. Der Eintritt inclusive Garten kostet 720 Yen. Wir beginnen im Westflügel, in dem Prinzessin Sen gelebt hat. Vor Eintritt in das Gebäude muss man die Schuhe ausziehen, die man in einer kleinen weißen Plastiktüte mit sich führt, die nach dem Rundgang wieder recycelt wird. Für den Weg bekommen wir Pantoffeln, die auch für große Füße zu haben sind.

Der Boden des Schlosses ist aus dunklem, glänzendem Holz, die Wände sind aus gekalktem, weißen Material, von dunklen Balken durchzogen, was den Eindruck von Schiebetüren erweckt. Ein langer Gang erstreckt sich vor uns, an deren Seite sich Räume öffnen, die durch Holz-Schiebtüren abgetrennt werden können. Es handelt sich um die Zimmer der Samurai; später folgen zwei Zimmer für Dienstmädchen. Durch Fensteröffnungen, die mit dunklen Holzschiebetüren verschlossen werden können, sieht man auf die grüne Umgebung des Flügels sowie auf den Baumbestand.

Ein Gebäude weiter betreten wir den Hauptturm; man steigt durch alle fünf Etagen bis zur Spitze. Die unteren Räume sind mit Ausstellungsstücken gefüllt; nach oben hin werden die Räume immer kleiner, die Treppenaufgänge immer enger, um eine Einnahme des Schlosses zu erschweren. Das Schloss ist tatsächlich ein einziger Wehrturm, überall sind Öffnungen, aus denen man heißes Wasser oder Steine auf den Feind hinunterwerfen kann, an den Balken hängen Haken für die Gewehre und ab dem dritten Stock gibt es geheime Räume, von denen vermutet wird, dass sich Samurai dort für einen Überraschungsangriff versteckt haben. Ganz oben in dem Raum, wo der Schlossbesitzer verteidigt wurde, bekommt man einen Stempel auf der Eintrittskarte, für die Mühen des Aufstiegs.

Außerhalb des Schosses liegt der Garten, oder besser gesagt, eine Ansammlung von Gärten mit unterschiedlichen Themen, durch die wir aber aufgrund Zeitmangels nur kurz durchspazieren können.

Wir gehen durch eine riesige, verschachtelte Einkaufspassage zurück zum Bahnhof, alles ist hier bunt und billig, aus den Lautsprechern dröhnt japanische Popmusik und Menschen drücken sich durch die Gänge. Ein Laden unter dem Bahnhof mit himmlischen süßen Teilchen entschädigt uns für den natto-Schock am Morgen.

Wir fahren noch mal mit dem Zug nach Kyoto, um von den 100.000 Tempeln zumindest noch einen oder zwei zu sehen. Wir entscheiden uns für den berühmten Steingarten des Ryoanji-Tempels. Der Zen-Garten ist viel kleiner als erwartet und beinhaltet die berüchtigten 15 Felsblöcken, die man angeblich nicht alle auf einmal sehen kann. Die Besucher setzen sich schweigend auf eine Holzterasse, solange man einen Platz bekommt, sehen auf den Garten und versuchen das Geheimnis des japanischen Zengarten zu ergründen, wobei man im günstigsten Fall wahrscheinlich darauf kommt, dass es gar kein Geheimnis gibt, man sich aber wunderbar erholt hat. Vermutlich ist Zen so etwas wie Phänomenologie, nur eben ohne Husserl. Der Rest der Anlage besteht aus einem Garten mit Teich.

Eigentlich wollten wir noch wenigstens eine halbe Stunde auf der Shijo-dori bummeln gehen, die so richtig nett nach shopping aussieht, aber unser Bus steht im Stau und wir kommen gerade noch rechtzeitig zum Bahnhof. Abends im Ryokan bekommen wir wieder Sabu Sabu, diesmal aber mit Fisch. So langsam gewöhne ich mich dran, freue mich aber auch auf ganz normale Reisbällchen, wenn wir mal wieder in einem Business-Hotel sind.

Samstag, 15. September 2007

Benjamin Biolay

das neue Album heißt "trash ye ye" und auf dem Cover blickt ein leicht abgewrackt aussehender Biolay in die Kamera, in der Hand einen Strohalmdrink. Chanson oder der Nouveau Chanson, dessen unangefochtener Star Biolay ist, könnte nicht nur glamour, sondern in seiner modernen Form eben auch ein wenig trashig sein, nicht nur schwarzer Kaffee und Cognac, sondern auch gestapelte Bierdosen und alte Pizzakartons. Aber ausschlaggebend ist ja nicht das Cover oder der Titel, sondern das, was drin ist.

Auf der Platte hört man daher auch keinen Thrash, keine dreckigen Gitarren, kein geheulter Weltschmerz, sondern der gewohnte elegante, ein wenig orchestrale, und trotzdem immer eigenwillige Biolay-Chanson. Nach den ersten paar-mal-hören eine wirklich gute Platte, mit verspielten Arrangements, dramatischen Höhepunkten und leisen Zwischentönen; hier sind viele Facetten eingebracht und miteinander vereinbart, ohne dass es überladen oder chaotisch wirkt. Die klare Linie ist immer da, die typischen Biolay-Momente (Violinen, Frauen-Chor-Hintergrund, Stimmen- und Geräusche-Samples, usw) geben dem ganzen eine Einheit. Und die Stimme natürlich, dieses samtige und gleichzeitig rauhe Französisch - ok, schon gut, ich bin ein Fan, und auch wenn ich zu alt bin um ein Poster aufzuhängen, so ein stylisches Bruce Weber Foto von Biolay hat ja auch künstlerischen Wert. Also wenn jemand weiß, wo es so was gibt, ....

Und wenn jemand hört, dass Biolay in Deutschland spielt, bitte sofort melden! (Ich fahre ja auch nach Frankreich, zumindest in den Nord-Osten, aber zu den Terminen seiner Frankreich-Tour, die in erreichbarer Nähe sind, kann ich leider nicht!!)

Bon soir.

Dienstag, 11. September 2007

Portugal. The Man. Köln.

Es war ohne Zweifel ein gutes Konzert. Der Sänger von Portugal. The Man hat eine grandiose Stimme und die Band spielte sich sichtlich die Seele aus dem Leib. Die kurze Wartezeit zu Beginn des Konzerts, in der das Keyboard nicht funktionierte, wurde mit einer improvisierten Session überbrückt und dann wurde es laut.

Das Gebäude 9 war gut gefüllt und das Publikum bestand zum größten Teil aus Fans und Leuten, die geneigt waren es zu werden. Trotz der positiven Resonanz war vom Sänger die ersten 20 Minuten lang wenig zu sehen. Anfangs hatte er eine Kapuze über die Baseballkappe gestülpt und vermittelte den Eindruck eines freundlichen Nazgul. Später entledigte er sich dann seiner Kapuzenjacke, wandte sich aber bis kurz vor Schluss des Konzertes nicht frontal dem Publikum zu. Während die anderen Mitglieder der Band, vor allem der Keyboarder und Bongo-Trommler weitaus extrovertierter schienen, tendierten auch sie dazu dem Publikum zeitweise den Rücken zuzukehren. Der verbleibende Eindruck war jedoch weniger der von Arroganz oder Show-Off, sondern eher der von Tüfteltum und Konzentration.

Dass Portugal aus Tüftlern besteht ist kaum zu überhören. Die Musik besteht aus ungewöhnlichen Arrangements, abwechslungsreichen Wechseln vom Schnellen, Kraftvollen zum Langsamen, Bedächtigen, enthält Andeutungen von Melodien und teilweise sehr eingängige Passagen. Man spürt die Kopfarbeit, die hinter den Stücken steckt und das macht ein Konzert von Portugal teilweise recht anstrengend. Die Kompositionen sind komplex, der unbezweifelbar kraftvolle und energetische Sound webt einen dichten Klangteppich, manchmal zu dicht für den Hörer, der sich bemüht, einen Zugang zu finden und doch in den meisten Fällen außen vor bleibt. Wenn die Band an den Instrumenten austickt, dann explodieren sie nicht, sondern implodieren. Der passende Begriff dafür mag introvertierte Epic sein.

Das Konzert geht bis kurz vor 12, die Stücke sind lang und die Band hat keine Angst vor ausufernden Instrumentalpassagen. Als wir den Konzertraum verlassen, läuft in der vorgelagerten Kneipe Maximo Park und ich fühle mich seltsam erleichtert. Wir fahren nach hause und versuchen unsere Ohren wieder frei zu bekommen.

Sonntag, 2. September 2007

Japan-Reise Tag Vier

Montag, den 23.07.07 – Kyoto – Himeji

Nach den üblichen Reisbällchen zum Frühstück kaufen wir uns ein Tagesticket für 500 Yen und fahren mit dem Bus zum Kiyomizu-dera-Tempel. Nachdem wir ausgestiegen sind, laufen wir eine schmale Straße den Hügel hinauf, rechts und links kitschig-schöne und bunte -Souvenir- und Omijage-Läden, und wenn man in die abzweigenden Straßen schaut, sieht man plötzlich auf die Dächer von Kyoto. Die Tempelanlage erscheint hinter einer Anhöhe. Wir steigen eine breite Treppe hoch und laufen durch die orange-rotbemalten Gebäude. Um auf die Verande zu gelangen, zahlt man Eintritt, aber dafür hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt und die Tempelanlage. Wir gehen einen Panorama-Weg entlang, genießen die Aussicht und gelangen dann wieder nach unten zum Haupteingang.

Die nächste Attraktion ist der Ginkakuji, der silberne Tempel, der aber nicht silbern ist – allerdings gibt es ein Meer aus Silbersand, eine weite Fläche aus Kies, die in Wellenform geharkt ist und an deren Seite ein abgeschnittener Kegel steht. Sehr dekorativ. Der Tempelgarten ist malerisch, der Boden ist mit Moos bewachsen, überall wachsen die Wurzeln der Bäume durch die Erde, was einen verwunschenen Eindruck hinterlässt. Unterschiedliche Baumarten stehen in verschiedenen Ecken des Gartens, vor allem der Bambuswald fasziniert mit den geraden, hochgewachsenen, astlosen und schlanken Stämmen. Ein sehr harmonischer, ruhiger und ausgesprochen ordentlicher Ort.

Wir essen in einem kleinen Restaurant an der Straße zum Tempel. Diesmal esse ich Reis mit Salzpflaume in einer Brühe, was ganz lecker ist.

Nach dem Silbernen Tempel dann der Kinkakuji – der goldene Tempel. Wenn man durch den Eingang kommt, bietet sich ein unglaublicher Blick: an einem See mit kleinen, baumbestandenen Inseln steht eine goldene Pagode, die sich im Wasser spiegelt, wenn es windstill ist. Auf dem See schwimmen Seerosen und eine kleine Holzbrücke wölbt sich über das Wasser. Der Himmel ist blau und das Gold der Oberfläche des Pavillons schimmert. Es ist überhaupt nicht so kitschig, wie es sich anhört, sondern einfach wunderschön. Danach spazieren wir noch ein wenig durch den Park, wobei mir auffällt, dass es in japanischen Gärten schwierig ist, ein gutes Fotomotiv zu finden, mal abgesehen von diesen optischen Highlights wie Goldpavillon und Silbermeer. Die Gärten sind vielleicht tatsächlich so angelegt, dass die Teile nur im Ganzen wirken.

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Standortwechsel. Wir fahren mit dem Shinkansen nach Himeji, wo wir von einem Shuttle abgeholt werden, der uns einen Berg hinauffährt und zwar zu unserer nächsten Unterkunft: einem Ryokan, ein Hotel im japanischen Stil. Wir fahren ziemlich lange nach oben und haben dementsprechend einen wunderbaren Blick auf Himeji, deren Lichter in der Abenddämmerung flimmern. Wir beziehen unser Zimmer. Das erste was uns auffällt ist der Geruch der Tatami-Matten, ein leicht grasiger Geruch. Wir betreten einen Vorraum mit Steinfussboden, auf dem wir unsere Schuhe ausziehen, und wo sich ein Waschbecken und die Tür zur Toilette befindet. Damit wir uns nicht überanstrengen, öffnet sich der Klodeckel automatisch, sobald man die Tür öffnet. Auf dem Boden der Toilette stehen die Klo-Pantoffeln, die mir allerdings etwas zu klein sind. Durch einen Treppenabsatz vom Vorraum getrennt kommt man in den Hauptraum, in dem die Futons auf dem Boden liegen. An der Seite steht ein niedriger breiter Tisch mit einem modernen Wasserzubereiter und Teegeschirr. Durch eine Schiebetür getrennt ist ein schmaler Raum mit zwei Sesseln und einem Tisch, die direkt vor dem Panoramafenster stehen, dass die gesamte Fläche des Raumes ausmacht, und von dem man aus auf Himeji sehen kann.
Aber wir haben keine Zeit, weil das Abendessen schon auf dem Tisch steht. Das Abendessen ist japanisch für Fortgeschrittene. Es gib Sabu Sabu, ein Art Fondue mit Wasser statt Öl, in dem dünne Rindfleischscheiben, Pilze und Grünzeug gekocht werden, die anschließend mit Sojasauce gegessen werden. In kleinen Schüsseln und auf Tellern dekorativ angerichtet sind kleine Stücke Tempura, Sashimi, scharfer eingelegter Thunfisch, eingelegtes Gemüse, eine Fischbrühe , Ei mit Tofu und Fisch pochiert und ein sehr europäisch aussehender Salat. Dazu gibt es Reis und grünen Tee.

Nach dem Essen gehen wir in die hauseigene heiße Quelle, natürlich Mann und Frau getrennt. Wir ziehen unsere Baumwollkimonos an, die man in einem Vorraum in einem kleinen Korb wieder ablegt. Mit einem Waschlappen betritt man dann den Raum mit dem Wasserbecken, vor dem an jeder Seite drei Waschplätze angebracht sind. Dort kann man sich gründlich waschen, wobei man die Auswahl zwischen so interessanten Seifen wie Pferdemark oder Asche hat, und dann steigt man in das Bauchtiefe, sehr heiße Wasser und entspannt, mit dem Blick auf das nächtliche Himeji.

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