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Freitag, 24. August 2007

Japan-Reise 2. Tag

Samstag, den 21.07.2007. Utsunomiya – Nikko – Fujisawa

Das Frühstück in dem Frühstücksraum mit Jugendherbergscharme besteht aus O-Nigiri (Reisbällchen) in drei unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, sauer eingelegtem Gemüse, einer Schale Misosuppe und wahlweise grünem Tee oder Kaffee. Nach drei O-Nigiri ist man pappsatt. Mein Freund träumt von Toast und Marmelade, aber ich bin völlig begeistert damit beschäftigt, mein Frühstück mit Stäbchen zu essen und in meiner Miso-Suppe zu rühren. Nach ein paar Tagen relativiert sich Freude über Frühstücks-O-Nigiri, aber so richtig über werden sie mir nicht.

Nach dem Frühstück checken wir aus, lassen unsere Koffer im Hotel (das in der Lobby bleibt und in ein grünes Netz mit Glöckchen an den Seiten gehüllt wird) und fahren mit dem Zug nach Nikko. Vorher besuchen wir noch einen Supermarkt und kaufen Getränke, Kaugummi und etwas zu essen. In unserem Fall irgendwelche Sojariegel, die Soyjoy heißen und sehr gesund schmecken.

Im Zug sitzt man sich gegenüber, wie in der U-Bahn in Amerika. Die Sitze sind lilafarben. Der Zug fährt durch Waldgebiet und Ansammlungen kleiner Häuser. Die Häuser haben keinen einheitlichen Stil, sondern sehen etwas zusammengewürfelt aus. Im Zug hängt Werbung von Nikko von der Decke.

In Nikko kaufen wir eine Art Tagesticket und fahren mit dem Bus zum Kegon-Wasserfall. Der Bus ist voller, hauptsächlich japanischer, Touristen. Es ist neblig und kühl. Nach einer dreiviertel Stunde Fahrt über jede Menge Serpentinen stehen wir mit ein paar japanischen Schulklassen auf der Plattform vor dem Wasserfall und sehen nichts. Es ist unglaublich neblig. Man kann mit dem Fahrstuhl gegen eine Gebühr hinunter auf eine weitere Plattform fahren, aber der Bildschirm zeigt, dass auch dort nichts zu sehen ist. Also fahren wir wieder runter zur nächsten Sehenswürdigkeit: dem Toushouguu-Schrein, dem Mausoleum für den Shogun Ieyasu Tokugawa. Allerdings ist kurz vor dem Eingang zum Geländer ist ein kleines japanisches Restaurant, wo wir erst einmal Nudelsuppe essen müssen. Die Preise sind auch hier nicht besonders hoch, für Soba mit Wildkräutern zahle ich keine 6 Euro, auch durchschnittlich kosten die Gerichte um die 1000 Yen, vielleicht 6€. Man bekommt Wasser zu den Gerichten kostenfrei dazu und ist nicht verpflichtet, andere Getränke zu bestellen bzw. wird man nicht komisch angeguckt, wenn man es nicht tut.

Als wir zum Eingang des Schreins gehen, beginnt es zu regnen. Man kann Karten für die gesamte Anlage oder nur für bestimmte Teile kaufen und wir entscheiden uns für die gesamte Anlage – schließlich sind wir hier um etwas zu sehen. Der erste Tempel, der uns begegnet, muss sofort besichtigt werden. Also ziehen wir unsere Schuhe aus und stellen sie ordentlich auf die Stufen, penibel darauf bedacht, dass diese Schuhe nicht den Holzfußboden des Tempels berühren, weil dann garantiert irgendein Tempelwächter erscheint, uns böse ansieht und irgendetwas schimpft, das wir glücklicherweise nicht verstehen. Obwohl es bestimmt in höfliche Ausdrücke gekleidet ist. Wir wandern durch das Geländer und sehen uns die zahlreichen Gebäude an, die unglaublich detailliert verziert sind.

Japanb

Wir haben leider nicht genug Zeit, um uns die Verzierungen genauer anzusehen. Auch sonst ist diese Anlage eine Schönheit, selbst im Nieselregen. Wir wandern durch Alleen von bemoosten Steinlampen, laufen auf Wegen durch den grünen, dichten Wald und lauschen den seltsamen schrillen Geräuschen, die, wie wir später erfahren, von kleinen Käfern erzeugt werden.

Leider gibt es keine Info-Tafeln mit englischer Beschreibung, so dass wir auf die Übersetzungen unserer Reiseleitung oder unsere mitgebrachten Reiseführer angewiesen sind. Wir suchen verzweifelt die Drei Affen, die nichts hören, sprechen oder sehen und finden sie erst ganz zum Schluss an einem Gebäude. Um die berühmte schlafende Katze zu sehen, die je nach Blickwinkel auch schon mal so aussieht, als sei sie auf dem Sprung, muss man extra Eintritt zahlen und darf sich dann noch das Grabmahl Ieyasus anschauen, dass zwar durch den Aufgang von 200 Stufen einer Steintreppe ein wenig Mystik bereithält, ansonsten aber unspektakulär ist.

Am späten Nachmittag fahren wir zurück zum Hotel, holen unser Gepäck und setzen uns in den Zug in Richtung Fujisawa, in ein weiteres Hotel der Toyoko-Inn-Gruppe. Wir haben ein Deja-vue-Erlebnis in der Lobby, bekommen wieder Socken geschenkt, und kennen uns auf Anhieb mit der Klo-Schaltzentrale und der Fernbedienung für die Klimaanlage aus. Wir gehen nur kurz in die City von Fujisawa, weil es ohne Unterlass regnet. Fujisawa ist zumindest etwas belebter als Utsunomya, aber es ist ja auch noch nicht so spät, und weist neben den üblichen japanischen Schnellimbissen eine Reihe von amerikanischen Fastfoodkettenfilialen auf. Wir gönnen uns ein Sub, zur Abwechslung, damit uns morgen auch die Reisbällchen wieder schmecken, und gehen dann ins Bett, um uns dem Jetlag zu stellen.

Donnerstag, 23. August 2007

Arcade Fire in Köln

Zehn Kanadier, eine Orgel und facettenreiche Musik, das können nur Arcade Fire sein. Gestern fielen sie ins Palladium ein, zusammen mit allen Leuten, die ihre Karten für das ausgefallene Konzert im April umgetauscht hatten oder neue Karten bekommen hatten, weil die Show ins Palladium verlegt worden ist.

Ich nenne es mal Show, weil ein Auftritt von Arcade Fire doch ziemlich spektakulär ist, auch wenn sie nicht mehr so ausgetickt sind wie noch vor zwei Jahren auf dem Spex-Festival in Köln. Die Bühnendeko war relativ ausgefeilt, es gab eine Großleinwand, auf die Bilder von diversen Bühnen-Cams übertragen wurden, dazu noch fünf runde kleine Bildschirme, auf denen künstlerisch angehauchte Videos und ebenfalls Ausschnitte aus den Bühnen-Cams liefen; die Orgel leuchtete in einem blutigen Rot und über allem hing die Neon Bible. Und dann beherrst das besagte 10-Mann-Orchester die Bühne, mit Streichern und Bläsern und chorähnlichen Einlagen.

Die tracklist enthielt eine gute Mischung aus den Stücken vom aktuellen und vom ersten Album, die überzeugend intensiv gespielt wurden. Alle gehen fast ernsthaft an die Sache heran, konzentrieren sich auf die Songs und ihre Instrumente, versuchen alles zu geben und alles aus den Liedern herauszuholen. Abwechselnd wirbeln zwei Musiker/innen an der großen Schlagzeugstation, während ein anderer auf die portablen drums ein schlägt. Die schnelleren Sachen sind wie ein Feuerwerk, die ruhigen Stücke ziehen über unsere Köpfe hinweg wie leuchtend blaue Sternschnuppen.

Ich glaube, Arcade Fire kommen aus Montreal, und dann könnten wir sie ja nächstes Jahr besuchen. Ich stelle mir vor, dass sie alle zusammen in einer ehemaligen Kirche leben, die mit orangenen Stoffbahnen dekoriert ist, und in der überall grüngespante Messingkerzenleuchter mit echten Kerzen stehen, dass sie zum Frühstück schon ein gemeinsames Lied singen, und Starbucks boykottieren. Eigentlich sollten sie leicht zu finden sein.

Montag, 20. August 2007

Japan-Reise: erster Tag

Freitag, den 20.07.07. Narita Flughafen – Utsunomiya

Wir landen mit 10stündiger Verspätung um 18 Uhr Ortszeit in Japan; über die Verspätung muss ich hier nicht unbedingt sprechen, allerdings fällt der erste Tag in Japan entsprechend kurz aus. Mein erstes Erlebnis in Japan besteht darin, dass ich eine Plastikflasche aus einem Getränkeautomaten ziehe und keine Ahnung habe, worum es sich genau handelt. Die Flasche ist grün und das Getränk stellt sich als kalter, ungesüßter grüner Tee heraus. Nicht gerade ein geschmackliches Highlight, aber hey, es ist ein echtes japanisches Getränk, und ich kaufe es in Japan! Es ist unglaublich. Während wir darauf warten, dass unsere Reiseleitung die Japan-Railpässe abholt (wir wurden echt verwöhnt), haben wir unser erstes japanisches Essen auf dem Flughafen gekauft. Reisbällchen mit undefinierbarer Füllung. Ich mache wie erwartet die Packung nicht richtig auf, aber kann das Zeug dennoch essen und es schmeckt natürlich gut. Es ist mein erstes Essen in Japan!

Vielleicht erahnt man meine Begeisterung, wenn man diese ersten Zeilen liest, aber keine Angst, es geht nicht die ganze Zeit so weiter. Irgendwann sind auch japanische Reisbällchen und grüner Tee in Flaschen nichts Besonderes mehr.

Mit den Railpässen, die man übrigens in Deutschland bereits kaufen muss, (ganz, ganz wichtig), und die eine sehr günstige Art der Fortbewegung mit den ausgezeichneten Zügen des JR-Systems (u.a. Shinkansen) gewährleisten, fahren wir nach Tokyo-Station und kaufen auf dem Bahnsteig eine Bento-Box, bevor wir in den Zug nach Utsunomiya steigen. Eine Bento-Box beinhaltet kaltes Essen, u.a. Reis, Fisch, Fleisch, eingelegtes Gemüse, oder was man sich sonst so ausgesucht hat, und man isst alles im Zug mit Stäbchen. Ich habe keine Ahnung, was ich gegessen habe, aber es hat irgendwie ganz gut geschmeckt. Die Züge in Japan sind schnell und man sitzt sehr bequem, u.a. hat man wirklich viel Beinfreiheit. Man kann kostenlos Plätze reservieren lassen (falls man die entsprechenden Automaten bedienen bzw. mit dem Bahnpersonal kommunizieren kann), ansonsten gibt es immer ein paar Wagen, in die man sich auch ohne Reservierung setzen kann. Wenn man Platzkarten hat, stellt man sich an die Markierung auf dem Boden des Bahnsteigs, die die Wagennummer zeigt. Natürlich in einer ordentlichen Schlange hintereinander. Fährt der Zug in einen Bahnhof ein, ertönt eine lustige kleine Melodie, die klingt wie die englische Nationalhymne, garantiert aber irgendwas anderes ist.

Ich sollte todmüde sein, bin aber erstaunlich wach, wahrscheinlich auch total aufgedreht, und vertreibe mir die Zeit damit, die Kanji und Hiragana auf meiner Grünteeflasche, auf dem Laufband im Abteil oder in der kostenlosen Bahnzeitung zu entziffern. Ich verstehe nichts, aber kann gar nicht mehr aufhören. Mein Auge findet immer neue Zeichen, bleibt daran hängen und mein Gehirn beginnt, meine ausgesprochen leere Kanji-Datenbank zu durchforsten. Das kann zur Sucht werden und hört die erste Zeit in Japan überhaupt nicht auf. Später setzt allerdings die Frustration ein und man kann sich auch auf andere Sachen konzentrieren.

Dann sind wir in Utsunomiya, rollen unsere Koffer in Richtung unseres Toyoko-Inn-Hotels (eine Kette von Business-Hotels) und lassen uns von unseren Reiseführern einchecken. In der Lobby stehen die üblichen Getränkeautomaten, die uns ab jetzt auf unserer Rundreise begleiten.

Japana

Die Preise variieren ein wenig, sind aber durchaus vernünftig: für eine 0,5 Flasche grünen Tee, Iso-Getränk oder Wasser zahlt man höchstens 150 Yen, das sind ca. 1 €. Wir lassen im Laufe der Zeit eine Menge Geld in diesen Automaten, weil es im Juli wirklich ziemlich heiß und schwül ist. Beim Einchecken erhalten wir ein kleines Willkommensgeschenk: Socken. Es ist wirklich unglaublich. Dazu gibt es einen Kosmetikbeutel mit einem Haarband, einer Gesichtsmaske und Waschcreme. Die Zimmer sind standard-einfach, ziemlich klein und eng, aber sauber. Das Bad ist eine Art Plastik-Zelle und die Waschbecken ziemlich niedrig, aber alles ist völlig in Ordnung. Die japanischen Klos: sie sind eine kurze Ausführung wert, denn die Sitze sind beheizt, teilweise kann man die Temperatur einstellen, integriert ist außerdem eine Art Sprinkleranlage und ein Bidet. Man hat also neben dem Toilettensitz eine kleine Schaltzentrale. Auf den Hotelfluren hört man übrigens keine Musik, sondern Vogelgezwitscher. Ausgesprochen naturverbunden.

Kurz bevor wir schlafen gehen, müssen wir noch ein wenig durch Utsunomiya laufen, kommen aber nur bis zum Bahnhof. Es ist kurz vor 23 Uhr und auf den Straßen sind kaum noch Leute. Es nieselt vor sich hin. Wir gehen schlafen.

Japan Reise

Wieder ein Blog, der eine Japan-Reise schildert, aber diesmal ist es meine Japan-Reise. Das mag nichts besonderes sein, aber für mich war es das absolute Highlight. Ich weiß nicht, seit wann ich schon nach Japan wollte, und wie es so ist, schiebt man solche Reisen immer vor sich her, weil man denkt, der richtige Zeitpunkt ist noch nicht gekommen. Der richtige Zeitpunkt stellt sich schließlich nie ein, manchmal aber eine Gelegenheit, die man nicht vorübergehen lassen sollte. Und so war es auch bei uns. Wir haben an einer Studienreise teilgenommen, die unsere Japanisch-Kursleiterin organisiert hat. Und plötzlich standen wir auf dem Flughafen in Narita!

Samstag, 2. Juni 2007

Dubai Tag 2

Mit dem Taxi fahren wir nach Bur Dubai bis zum Dubai Museum. Ein Stück davor liegt das Bastakia Viertel, eine restaurierte Ansammlung von Häusern, in denen einmal iranische Einwanderer gelebt haben. Sie haben die Windtürme mit nach Dubai gebracht, die die Häuser kühlen sollen. Sandsteinfarbene Würfel mit diesen charakteristischen Windtürmen stehen durch schmale Gassen getrennt in diesem Viertel, das nicht besonders groß und um die Mittagszeit völlig leer ist.

Bastakya

Wir gehen zum Ufer des Creek, an dem sich eine Promenade bis zum Stadteil Al Shindagha führt. Die Große Moschee liegt am Creek, durch Absperrungen vor den Nichtgläubigen geschützt.

Das Wasser des Creek ist hellblau. Es brennt auf der Deira-Seite, das Martinshorn der Feuerwehr schallt durch den Creek.

Creek

Wir gehen durch den Old Souk mit seinen durch Holzbalken überdachten Gassen. In den schmalen Geschäften türmen sich Stoffballen. Hinter dem Souk liegt die Abra-Station, die Wassertaxis, die zwischen den Creek-Seiten hin und her fahren. Man stellt sich an der Schlange an und geht auf eines der Boote, wenn dort noch Platz ist. Während der Fahrt wird von einem Mann ein Dirhan eingesammelt. Aber wir bleiben in Bur Dubai und gehen auf der Shindagha Landzunge bis zum Scheich Saeed Haus.

Mit zwei Dirham sind wir dabei und sehen uns einen alten, traditionellen Palast an. Der große Innenhof ist von schmalen Räumen mit hohen Decken aus Holzbalken und Matten aus Dattelpalmblättern umgeben. In den Räumen befindet sich eine Fotoausstellung mit Bildern des alten Dubai – das bedeutet, dem Dubai der Jahrhundertwende bis in die 70er Jahre. Auf der ersten Etage ist eine Art Balkon, von dem man einen schönen Blick auf den Creek hat.

Dach finden wir uns auf der El Fahidi Street wieder. Auch in der Mittagszeit ist hier viel los, Araber und Pakistani laufen an den Geschäften vorbei und Wagen schlängeln sich durch die Straße.

Weil kein Taxi hält, laufen wir zu Fuß bis zum Einkaufszentrum Bur Juman. Auf dem Weg sehen wir typische Appartementhäuser, nahe dem EKZ liegen die Banken. Im EKZ gibt es viele exklusive Geschäfte, aber auch europäische Ketten mit erschwinglicher Mode.

Abends essen wir in einem libanesischen Buffet in der dritten Etage der Twin Towers. Wir nehmen ein Taxi, das kein Taxometer besitzt und das sollte man besser nicht tun, wenn man nicht weiß, wie viel eine solche Fahrt tatsächlich kostet und wenn man nicht vorab einen Preis mit dem Fahrer vereinbart. Taxifahren ist zwar nicht teuer, aber es bleibt ein saures Gefühl zurück, wenn man das Gefühl hat, zu viel bezahlt zu haben. Das Buffet ist anfangs relativ leer. Wir sitzen auf dem breiten Balkon mit Blick auf den nächtlichen Creek. Es ist windig und immer noch recht warm. Wir probieren die Speisen ohne zu wissen, was wir da essen. Mein Freund erfährt, dass es sich hauptsächlich um Huhn handelt, was mich doch etwas beruhigt. Trotzdem geht es mir am nächsten Tag magentechnisch nicht so gut…

Dubai Tag 3

Strandtag. Unser Hotel hat ein Schwesternhotel am Strand, das Habtoor Grand Resort and Spa. Es kostet 25 Dirhan und ein Shuttlebus bringt uns bis vor die Tür. Wir sind zum ersten Mal in Jumeirah, dem Strand-Stadtteil Dubais. Wir fahren die Beach-Road entlang, an der sich die beigen neuen Bungalows aneinander reihen. Hinter dem Burj Al Arab beginnen die Hochhäuser. Auf der anderen Seite der Straße wird gebaut.

Dubai ist die größte Baustelle der Welt. Hier werden ganze Stadtteile gleichzeitig hochgezogen, 15-20 Wolkenkratzer sind im Bau, als würde Downtown Manhattan aus dem Boden gestampft.

Das Resort ist schön. Wir lassen die Poollandschaft hinter uns und suchen uns einen Liege in Strandnähe. Dattelpalmen bieten uns Schatten. Es weht ein eingenehmer Wind. Der Sand ist fein und hell und sehr heiß. Dienstbare Expatriotes-Geister schaffen Ordnung und bereiten die Liege für uns vor. Es gibt Umkleideräume, Toiletten, Strand- und Poolbars. Vogelgezwitscher lullt uns ein. Der arabische Golf ist warm, viel zu warm um eine Abkühlung zu bieten.

Strand

Abends sind wir in einem weiteren EKZ: Wafi City. Von weitem zu erkennen an der Glaspyramide, wird bei der Einrichtung ein ägyptischer Stil angedeutet. Ansonsten ist es eher enttäuschend, das Shopangebot ist nicht besonders und auch der Foodcourt ist recht klein. An einigen Ecken wird immer noch gebaut. Freitags und Samstags haben die meisten EKZ länger als 10 Uhr geöffnet, weil das die muslimischen Feiertage sind.

Samstag, 26. Mai 2007

Dubai Diary 1

Hier ein kurzer Bericht über unsere Reise nach Dubai vom 15. – 21. Mai.

Dubai – Vereinigte Arabische Emirate. Die Stadt erfindet sich gerade, oder baut sich auf, seit ca. 30 Jahren, seitdem Mitte der 60er Jahre die Ölförderung begonnen hat. Das Emirat wurde durch das Öl reich, aber weiß auch, dass die Ressourcen irgendwann einmal zu ende sind. Also investiert man die Gewinne in Zukunftsprojekte, die vor allem im Tourismus liegen – aber in einer speziellen Art von Tourismus, dem Mega-Tourismus oder Hyper-Tourismus. Alles wird immer größer, eindrucksvoller, moderner, bequemer. Mehr Entertainment in die Stadt, noch mehr Shopping-Center, noch mehr Technik.

Dubai Internation ist groß. Wir werden auf Laufbändern ein paar gefühlte Kilometer bis zur Passkontrolle. An den Countern sitzen Araber in weißen Gewändern und der weißen typischen Kopfbedeckung sowie Frauen in schwarzen Gewändern mit schwarzem Kopftuch.

Verlässt man den klimaanlagen-gekühlten Flughafenbereich überfallen uns 40 Grad und hüllen uns ein wie ein warmer Pullover, der langsam unter die Haut wächst. Es ist erträglich, da die Luftfeuchtigkeit nicht sehr hoch ist. Trotzdem gewöhnungsbedürftig.

Ein Fahrer bringt uns zu unserem Hotel, dem Metropolitan Hotel Deira, direkt an einem Kreisel der Clocktower Roundabout heißt, weil sich in seiner Mitte eine modernistische Skulptur mit einer Uhr befindet.

Clocktower

Das Hotel liegt direkt in der Nähe eines der größeren Einkaufszentren Dubais, dem Deira City Center. Dieses Feature stellt sich bald als unschlagbar heraus. Das DDC bietet alles, was man im Urlaub so braucht. Es ist schön kühl, es gibt mehrere Restaurants und einen gut ausgestatteten Foodcourt, Kinos, jede Menge Shops mit bekannten internationalen Marken und einen riesigen Carrefour. Wir kaufen Wasser. Angeblich kann man das Leitungswasser trinken, aber wir verlassen uns besser nicht darauf.

Wasser. Dubai braucht Unmengen von Wasser. Nicht nur für die Einwohner und die Hotels, auch um die Blumenrabatten zu bewässern oder die Springbrunnen zu bedienen. Unter den Beeten liegen Schläuche wie bei einer Fußbodenheizung, durch die die Blumen am Blühen gehalten werden. Wir befinden uns mitten in der Wüste? Kaum zu glauben. Das Wasser wird hauptsächlich durch Entsalzung des Meerwassers gewonnen. Der Meeresspiegel soll bereits gesunken sein. Umweltbedenken? Scheint bisher kein wichtiges Thema zu sein.

Das Stadtviertel Deira zeichnet sich in Höhe des Hotels durch Appartmenthäuser in Sandfarben mit wabenartigen Balkonen aus. Dazwischen weitläufige Bauabschnitte. Ausschachtungen, Kräne. Wir laufen die Al-Rigga-Road hinunter, aber es ist noch vor 19 Uhr, also nicht so viel los. Die Geschäfte blinken bunte Leuchtreklamen und ein unübersichtliches Warenangebot in unsere Augen. Die Farben der Reklametafeln sind wie ausgewaschen von der Sonne. Ein heißer Wind weht uns vom Arabischen Golf entgegen, der sich in die Stadt hineinzieht und Deira von Bur Dubai, einem weiteren Stadteil, trennt. Der Creek.

An seinem Deira-Ufer in Richtung Altstadt reihen sich die modernen Hochbauten aneinander, alle mit Spiegelfassade und signifikanten Formen. Die Heimat für Banken, Büros, Apartments. An den Rändern des Creek stehen staubige Dattelpalmen.

Abends wird es feuchter und die Dunkelheit fällt schnell auf die Stadt herab. Um 19 Uhr kann man das Licht anmachen. Es ist zu warm zum Laufen. Dubai ist keine Stadt für Spaziergänger. Wir laufen auf der falschen Seite der Baniyas Road und haben bald keine Möglichkeit mehr, die Straße zu überqueren. Wir müssen einen riesigen Umweg in Kauf nehmen, und stranden zum Essen wieder im DCC. Das Klientel hat sich geändert. Waren nachmittags nur Touristen im Center, kann man jetzt Dubaiin beobachten, die in den traditionellen Gewändern paar- oder gruppenweise durch das Center schlendern. Die Frauen in den schwarzen, bodenlangen Umhängen tragen Gucci-Täschchen im Arm und haben Einkaufstüten in der Hand. Die Männer in den weißen Roben versammeln sich mit Vorliebe um die Shops, bei denen man teuren Schmuck und Marken-Uhren kaufen kann.

Der erste Tag in Dubai ist zu Ende und wir holen den auf dem Nachtflug versäumten Schlaf nach.

Samstag, 12. Mai 2007

Interpol in der Kirche

In Köln Nippes steht eine kleine Kirche mit schönen Kirchenfenstern und einer dezent verzierten Decke. Diese Kirche war gestern reich besucht von Menschen jüngeren und mittleren Alters, in stylischer Kleidung, bei der die Farbe Schwarz vorherrschte. Sie betraten die Kirche und sahen sich um, nahmen die ungewohnte Umgebung in sich auf und lächelten sich zu. Dann stellten sie sich vor den Platz, auf dem früher mal der Altar stand und harrten der Dinge, die da kommen. Und sie harrten fast zwei Stunden lang.

Hinter den hohen Kirchenfenstern war es schon lange dunkel, als endlich die Gäste aus New York auf die Bühne der Kulturkirche Nippes traten und die ersten fulminanten Töne in den Klangraum der Kirche schickten.

Interpol bringen im Juli ihre dritte CD heraus, die "our love to admire" heißen wird. Von der neuen CD wurden vier Stücke gespielt, in gewohnter Interpol-Qualität und schon passend zum Interpol-Universum, wenn auch mit feinen Hinweisen darauf, dass man versucht, sich musikalisch zu bewegen. Aber die markante Stimme des Sängers und der hohe Wiedererkennungswert des Bass- und Gitarrensspiels drücken auch den neuen Sachen wieder den typischen Interpol-Stempel auf - worüber ich persönlich auch gar nicht so traurig bin.

Wenn auch nur kurz, so war das Konzert nicht nur wegen der interessanten Spannung zwischen Musik und Lokation sehr erfreulich, sondern auch weil es mal wieder in Erinnerung gerufen hat, was für eine gute Band Interpol doch ist. Ich glaube, ohne es zu wissen, habe ich sie doch vermisst. Um so schöner, dass sie jetzt wieder da sind.

Freitag, 20. April 2007

Kontaktlinsen

Ich möchte Kontaktlinsen. Eigentlich bin ich Brillenträger, oder eigentlich war ich immer einer der latenten Brillenträger. Das ist die Spezies, die zwar eine Brille besitzt, aber nicht aufsetzt. Außer im Auto oder im Kino. Wenn man mehr sehen muss als unscharfe Farbflecken.

Seit einem halben Jahr habe ich keine Lust mehr an Farbflecken vorbeizulaufen, die sich später beschweren, weil ich nicht gegrüßt habe. Also habe ich eine neue Brille gekauft, um sie ständig zu tragen. Die Brille ist fast unsichtbar und schön unauffällig. Aber sie passt trotzdem nicht zu all meinen Klamotten. Außerdem fahre ich bald in Urlaub und möchte gerne viele unterschiedliche interessante Sonnenbrillen tragen und trotzdem etwas sehen.

Also hatte ich heute bei dem Optiker meines Vertrauens einen Termin um ein paar Probelinsen einzusetzen. Also, er hat sie eingesetzt. Und alles ist wunderbar. Ich habe keine Brille auf und kann trotzdem sehen. Eine halbe Stunde lang laufe ich durch die Stadt und quatsche ein bisschen mit einem Bekannten, dann kehre ich zum Optiker zurück.

Es gilt nun, die Linsen selbst herauszunehmen, um sie dann wieder selbst einzusetzen. Nur dann kann ich die Dinger mit nach Hause nehmen, logisch. Er zeigts mir und ich sitze vor diesem Supervergrößerungsspiegel, in dem man jede Falte und jede Pore sieht. Ich versuche es mit der rechten Hand. "Sie müssen das Auge weiter aufmachen. Und richtig nah mit den Fingern an die Linse, um sie herauszudrücken," sagt er mit seiner Johann-König-Stimme. Ich öffne und drücke. Langsam zweifele ich daran, ob es überhaupt Linsen in meinem Auge gibt. "Lassen Sie sich Zeit." Ich versuche es mit dem linken Auge. Keine Linsen.

"Es gibt noch eine andere Möglichkeit. Schieben Sie die Linsen mit den Augenlidern heraus." Ich schiebe rechts und links. Mein Auge ist rot und meine Nase läuft. Keine Linsen. Es endet damit, dass er die Linsen herausnimmt und wir einen neuen Termin vereinbaren. Ist das nicht deprimierend? Wieso kann das jeder außer mir? Aber ich gebe nicht auf. Mittwoch ist der nächste Versuch und dann gibt es Sonnenbrillen!!!

Nachtrag: als ich nach hause komme und die Geschichte erzähle, erscheint dieses Besserwissergrinsen auf dem Gesicht meines Besserwisserfreundes und er meint: "Hab ich dir nicht gesagt, dass du dass nicht schaffst? Kontaktlinsen sind nichts für dich. Sie sind zu klein und du bist zu baselig." Mein Besserwisserfreund ist Brillenträger seit er gucken kann. Und ich werde demnächst mit Kontaktlinsen vor ihm stehen und wenn ich die Teile mit dem Schlagbohrhammer rausholen muss.

Dienstag, 27. März 2007

Lilli muss sterben

heißt eine Krimi-Anthologie, die einen Kurzkrimi von mir enthält! Aber ich verrate nicht, um welchen es sich handelt :-).

Ich verrate nur, dass ich mich total darüber freue!

Zu erwerben ist die Anthologie übrigens hier

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